Matthias Ginter brachte es nach dem souveränen Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg auf den Punkt, als er davon sprach, dass es eine Enttäuschung sei, wenn Borussia nach solch einer Saison auf dem fünften Tabellenplatz landen würde. Das ist keine Überheblichkeit des Nationalspielers, sondern eine ganz logische Schlussfolgerung - schließlich waren die Fohlen nicht nur wochenlang Tabellenführer, sondern haben nach 32 Spieltagen 59 Punkte auf dem Konto. Das ist Königsklassen-Niveau.
Zuletzt brachten die Borussen dieses Niveau auch auf den Platz, doch sie vergaßen sowohl in Freiburg als auch in München, sich in Form von Punkten für die Leistung zu belohnen. Zwei Niederlagen in Folge ließen Leverkusen vorbeiziehen und da sich nun auch noch das Verletzungspech häuft und mit Zakaria, Thuram und Plea gleich drei Säulen weggebrochen sind, war die Prognose vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg alles andere als gut.
Diesmal vergaßen die Borussen das Toreschießen nicht
Doch die Borussen hatten gegen die Wölfe, immerhin Tabellensechster und alles andere als Laufkundschaft in der Liga, eine richtige Antwort parat. Die ersatzgeschwächte Mannschaft agierte mit breiter Brust und im Gegensatz zu den beiden letzten Partien vergaß sie diesmal das Toreschießen nicht. Wenn, wie beim 1:0 durch Jonas Hofmann nach nur zehn Minuten, gleich die erste Chance genutzt wird, erhält so ein Spiel eine ganz andere Dynamik.
Die Borussen arbeiteten konzentriert und extrem fokussiert und sorgten spätestens mit dem zweiten Treffer nach einer halben Stunde dafür, dass die Wolfsburger gewaltig ins Grübeln gerieten. Die Gäste merkten, dass sie mit all ihrer Wucht und Körperlichkeit nicht weiterkamen und fast jeder eigene Fehler von den Gladbachern eiskalt ausgenutzt wurde. Das zog den Wölfen bereits frühzeitig den Zahn.
Zumindest punktuell kann Borussia die Ausfälle kompensieren
Letztlich war das 3:0 ein hochverdienter Sieg für die Borussia an einem rundum gelungenen frühen Abend am Niederrhein. Endlich wurden die Chancen wieder genutzt und das Team hat gezeigt, dass es Ausfälle - zumindest punktuell - kompensieren kann. Diese Leistung gilt es jetzt noch zweimal zu wiederholen, um sich die Chancen auf die ohne Zweifel verdiente Teilnahme an der Champions League zu wahren.
von Marc Basten