Einwurf nach dem Auftaktspiel in Dortmund

Eine ordentliche Abreibung für die Fohlenelf

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Ausgekontert - Haaland trifft zum 3:0 für Dortmund (Foto: TORfabrik.de)

Auch wenn das nackte Ergebnis von 0:3 nicht das wahre Kräfteverhältnis zwischen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach widerspiegelt, war es dennoch eine ordentliche Abreibung für die ambitionierten Fohlen.

Am Jahrestag der historischen 0:4-Pleite in der Europa League gegen den Wolfsberger AC setzte es für Borussia Mönchengladbach bei Borussia Dortmund eine deutliche 0:3-Niederlage. Nun sind diese beiden Spiele - auch wegen der Qualität des Gegners - nicht miteinander vergleichbar, doch eine Schlussfolgerung ist erlaubt: Die Entwicklung in Gladbach ist noch längst nicht abgeschlossen und möglicherweise ist man auch noch nicht so weit, wie man sich selbst sieht.

In Dortmund kam - mal wieder - einiges zusammen, was gegen die Fohlen lief. Lange Zeit bot man dem BVB Paroli und war ein Gegner auf Augenhöhe. Der Dortmunder Führungstreffer fiel quasi aus dem Nichts, als die Gladbacher bei der Arbeit gegen den Ball etwas schluderten und in letzter Konsequenz ein unglücklicher Abwehrversuch von Elvedi den Weg ebnete. Vor dem 0:2 ließen sich die Borussen auskontern, wobei es nicht zwingend notwendig war, dass Bensebaini mit dieser ›Alles-oder-Nichts-Grätsche‹ zu Werke ging.

Die Benachteiligung der Unparteiischen ist gegen Dortmund mit eingepreist

Es war ein Elfmeter, den man geben konnte. Dass auf der Gegenseite ein klarer Kontakt von Hummels an Thuram großzügig durchgewinkt wurde, passt zu diesem verkorksten Abend. Möglicherweise hätte der Anschlusstreffer die Statik des Spiels noch mal verändert, aber es hilft nichts, dieser Entscheidung hinterher zu jammern. Offenbar muss man sich aus Gladbacher Sicht damit abfinden, dass bei den ständigen Niederlagen gegen Dortmund eine gewisse Benachteiligung durch die Unparteiischen mit eingepreist ist.

Letztlich muss man eingestehen, dass das Offensivspiel der Gladbacher schlichtweg zu harmlos war, um aus Dortmund etwas Zählbares mitzunehmen. Natürlich machte sich das Fehlen von Embolo, Plea und Thuram schmerzhaft bemerkbar. Die beiden Letzteren standen zwar eine halbe Stunde auf dem Platz, aber die beiden Franzosen sind noch längst nicht wieder auf dem gewohnten Level. Geichwohl war es insgesamt sehr dünn, was die gesamte Mannschaft auf dem Weg nach vorne zustande brachte.

Im Kontext des eigenen Selbstverständnisses hätte mehr kommen müssen

Festzuhalten bleibt, dass das erste Gegentor bereits der Genickbruch für die Fohlen war. Dortmund wurde nicht genötigt, an irgendeiner Stelle das Risiko zu erhöhen, während die Gladbacher eben dies versuchen mussten - und dabei zweimal ausgekontert wurden. Der Qualität, die Sancho und Haaland beim Konter zum 0:3 auf den Platz brachten, hatte Borussia Mönchengladbach nichts entgegenzusetzen.

Die Niederlage war unter dem Strich verdient, auch wenn sie mindestens um ein Tor zu hoch ausgefallen ist und sich daher wie eine richtige Abreibung anfühlt. Sicherlich kommt es, anders als vor einem Jahr gegen Wolfsberg, keiner Katastrophe gleich, doch es ist schon ein Schuss vor den Bug. Gerade unter dem Aspekt, dass sich die Borussen vor dieser Saison vom Understatement der Vorjahre verabschiedet haben und ihre Ambitionen sehr offensiv formulieren. In diesem Kontext hätte - bei allem Verständnis für die Personalsituation und den unglücklichen Spielfilm in Dortmund - etwas mehr kommen dürfen bzw. müssen.

Gegen Union und Köln gilt es in die Spur zu kommen

Das erste (Spitzen-)Spiel haben die Gladbacher also verloren - jetzt stehen die Pflichtaufgaben gegen Union und Köln an. Da geht es darum, in die Spur zu kommen und sich nicht selbst auszubremsen. Vor einem Jahr, nach dem Debakel gegen Wolfsberg, hat die Mannschaft gezeigt, dass sie mit Rückschlägen umgehen kann. Insoweit bleibt zu hoffen, dass die Auftaktpleite von Dortmund die Sinne für die kommenden Aufgaben schärft.

 


von Marc Basten

 

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