Einwurf nach dem Spiel in Freiburg

Dieses Spiel darf Borussia niemals verlieren

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Der Freiburger Heintz muss Marcus Thuram trösten (Foto: Poolfotos/Fohlenfoto/Norbert Jansen)

Die Leistung von Borussia Mönchengladbach in der ersten Halbzeit in Freiburg war nahezu perfekt und hätte in der Nachbetrachtung der Saison als Meilenstein auf dem Weg in die Königsklasse herhalten können. Doch so bleibt einfach nur der pure Frust.

Gehört Borussia Mönchengladbach in die Champions League? Wer die erste Halbzeit am Freitagabend in Freiburg als Maßstab nimmt, der wird nur eine Antwort auf diese Frage geben können: Ja, auf jeden Fall! Denn was die Gladbacher da auf dem kurzen, breiten Spielfeld im Schwarzwald zeigten, war fußballerisch aus der absolut obersten Schublade. So spielt eine internationale Spitzenmannschaft.

Der Ball lief wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen und obwohl Freiburg sich nahezu komplett in der eigenen Hälfte verbarrikadierte, fanden die Borussen wie selbstverständlich Lösungen, sich an und in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren. Meist ging es gepflegt, aber mit genau dem richtigen Zug und Tempo durch die Zentrale. Überragende Techniker, athletische Bewegungen und pure Spielfreude - dem Fußballästheten ging das Herz auf.

Das Konstrukt fällt unerwartet auseinander

Fast, aber auch nur fast, konnte man es sogar verschmerzen, dass sich diese spielerische Dominanz nicht im Resultat ausdrückte. Doch es schien nur eine Frage von Minuten, bis das erste Gladbacher Tor fallen und dann der ›Ketchupflascheneffekt‹ eintreten würde, was letztlich zum hochverdienten und klaren Auswärtssieg führen dürfte. Das war der einzig schlüssige Verlauf, den die Kräfteverhältnisse der ersten 45 Minuten hergaben.

Doch der Makel, nach dieser überragenden Halbzeit ohne Torerfolg geblieben zu sein, brachte Borussia letztlich aus dem Gleichgewicht. Im Gegensatz zu den ganz Großen, konnten die Gladbacher das Niveau nach der Pause nicht mehr aufrechterhalten. Ein etwas mutigerer Gegner, eine naiv verteidigte Standardsituation und eine penible Schiedsrichterentscheidung gegen Plea, gepaart mit einer vorherigen Gelben Karte wegen Dummheit, ließen das Konstrukt unerwartet auseinanderfallen.

45 Minuten hatten sich die Borussen daran ergötzt, wie unfassbar geil sie kicken können

45 Minuten hatten sich die Borussen daran ergötzt, wie unfassbar geil sie kicken können. Doch nach dem Schlusspfiff schlichen sie wie die geprügelten Hunde vom Platz. Niemals durften sie ein solches Spiel verlieren, dennoch war es geschehen. Und nun? Noch ist Platz 4 zu erreichen, aber dieser Abend in Freiburg war definitiv ein empfindlicher Rückschlag. Für das Punktekonto, aber vor allem für die Psyche.

 


von Marc Basten

 

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