Mit Herz und Leidenschaft: Bei der Borussia hat sich Jens Castrop in der Vorbereitung als einer der auffälligsten Akteure präsentiert. Der 22-Jährige agiert im Mittelfeld mit hohem Einsatz, manchmal auch mit einer Prise Übermut – aber gerade das verleiht ihm Dynamik, die den Fohlen guttut. Viel spricht dafür, dass Castrop vor einer spannenden Entwicklung im Zentrum steht.
International betritt Castrop jedoch neues Terrain. Nach Einsätzen in verschiedenen Juniorenmannschaften des DFB und vier Spielen für die deutsche U21 – dort konkurrierte er mit Teamkollege Rocco Reitz – schlägt er nun eine andere Richtung ein. Seinen Traum von der EM musste er verletzungsbedingt begraben, doch jetzt wagt Castrop einen Schritt, der ihm neue Horizonte eröffnet. Auf eigenen Wunsch und nach reiflicher Überlegung wird er künftig nicht mehr für Deutschland, sondern für Südkorea auflaufen – dem Heimatland seiner Mutter.
Ab sofort ist Castrop spielberechtigt für Südkorea
Seit dem 11. August ist der 4,5-Millionen-Euro-Neuzugang von Nürnberg laut FIFA spielberechtigt für Südkorea. Bereits im Frühjahr hatte Nationaltrainer Myung-bo Hong ein Auge auf den engagierten Mittelfeldmann geworfen und das familiäre Umfeld kontaktiert. Damals waren noch bürokratische Hürden zu nehmen – doch inzwischen ist alles geregelt.
Nun steht für Castrop ein ungewöhnlicher „Transfer“ an: der Wechsel auf die internationale Bühne Südkoreas. Großer Traum: Mit dem Team zur Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko reisen. Dafür ist es umso wichtiger, dass in Gladbach eine überzeugende Saison gelingt – ein zusätzlicher Motivationsschub für den ambitionierten Jungborussen. Südkorea führt seine WM-Qualifikationsgruppe bereits souverän an und hat beste Chancen auf das große Turnier.
Für Borussia ist es keine allzu gute Nachricht
Castrop selbst hat sich längst mit seiner neuen sportlichen Heimat identifiziert, lernt fleißig Koreanisch und könnte im nächsten Abstellungszeitraum erstmals zum Nationalteam stoßen. Die kommenden Länderspiele stehen schon fest: Am 6. September testet Südkorea in den USA, am 10. September geht’s nach Mexiko. Für Castrop eröffnet sich die vielleicht spannendste Reise seiner Karriere.
Für Borussia Mönchengladbach ist es zwar positiv, einen potenziellen WM-Teilnehmer in den eigenen Reihen zu haben, aber Castrops Entscheidung ist auch mit handfesten Nachteilen für den Klub verbunden. Neben Joe Scally (USA), Shuto Machino (Japan) und Kevin Diks (Indonesien) dürfte also auch Jens Castrop künftig beschwerliche Fernreisen auf sich nehmen müssen.
von Redaktion TORfabrik.de