Vor dem Spiel in Bremen

Borussia hat alles in der eigenen Hand

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Gelingt in Bremen der Befreiungsschlag? (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat Borussia Mönchengladbach vor den letzten drei Saisonspielen. Am Samstag (15.30 Uhr) haben es die Fohlen in der eigenen Hand, dem Überleben in der Bundesliga ein gutes Stück näherzukommen. Doch dazu muss endlich die Balance gefunden werden.

Nach dem frustrierenden Pokal-Aus in Saarbrücken Mitte März schien die Saison endgültig gelaufen. Der ‘Umbruch’ und der ‘Borussia-Weg’ hatten sich als inhaltsleere Worthülsen der sportlichen Leitung entpuppt und die Mannschaft hatte unter Beweis gestellt, dass sie in dieser Zusammensetzung keine Zukunft hat. 

Vor anderthalb Monaten war der Frust groß, auch weil Borussia vermutlich den Rest der Saison als graue Maus im Niemandsland der Tabelle vor sich hindümpeln würde. Mittlerweile wären alle Borussen froh, wenn es an den letzten drei Spieltagen tatsächlich nur noch um die Goldene Ananas gehen würde. Stattdessen schwebt das Horrorszenario Relegation über dem Borussia-Park.

»Mutig sein, weniger reagieren, mehr agieren«

Das Wort ‘Abstiegskampf’ nehmen derweil auch die Protagonisten in Gladbach in den Mund, weil die harten Fakten es nicht zulassen, um den heißen Brei herumzureden. Die aktuell gewählte Herangehensweise, den Ernst der Lage nicht zu negieren, aber darauf zu verweisen, dass man bei sich bleiben und das Schicksal selbst in die Hand nehmen muss, hat durchaus etwas für sich. 

Das Problem ist, dass man dafür aktiv werden muss. Und nicht so panisch lethargisch wie in Hoffenheim und auch nicht so eingeschüchtert ängstlich wie gegen Union Berlin. Vor dem Spiel bei Werder Bremen geht es einmal mehr darum, endlich die richtige Balance zu finden. Gerardo Seoane nannte am Donnerstag das ‘Mindset’, mit dem man ins Spiel gehen müsse: »Mutig sein, weniger reagieren, mehr agieren und Fehler beim Gegner provozieren«.

Es geht ums nackte Überleben

Daran habe man, so der Schweizer, in dieser Woche gearbeitet. Nun ist es so, dass Seoane dies so oder so ähnlich in fast jeder Pressekonferenz erklärt hat. Das war jedes Mal schlüssig, doch am Spieltag musste man meist feststellen, dass die Mannschaft nur wenig davon umsetzen konnte. Ausgewogenheit und Konstanz sucht man vergeblich, stattdessen taten sich gefühlt immer zwei neue Problemfelder auf, wenn man ein anderes gerade halbwegs in den Griff zu bekommen glaubte. 

Schon längst geht es nicht mehr darum, etwas mit Perspektive aufzubauen, sondern schlichtweg nur noch um das nackte Überleben in der Bundesliga. Dazu wäre ein Sieg im Weserstadion mehr als hilfreich und auch wenn man nicht dazu geneigt ist, der Mannschaft derartiges zuzutrauen, so ist es dennoch sehr gut möglich. Auch wenn sich Werder zuletzt durch zwei Siege aller Sorgen entledigt hat und absurderweise sogar Richtung Europa schielen kann, sind die Bremer doch alles andere als stabil und selbst für diese Gladbacher Elf zu packen. 

Das Risiko mit Jonas Omlin

Mit welchem Personal das vonstattengehen soll, ließ Gerardo Seoane am Donnerstag bei der Pressekonferenz komplett offen. Es scheint möglich, dass er Jonas Omlin wieder ins Tor stellt - mit dem Risiko, durch einen Torwart ohne viel Spielpraxis eine weitere Baustelle zu eröffnen. Genauso deutete er an, dass Tomáš Čvančara wohl weiter über die Seite kommen wird - wenn er denn überhaupt spielt. Der Tscheche wäre dann in direkter Konkurrenz zu Franck Honorat, der in dieser Woche wieder voll trainieren konnte. 

Letzteres gilt mit kleineren Einschränkungen auch für Jordan und Manu Koné. Julian Weigl steht nach abgelaufener Sperre wieder zur Verfügung, wogegen Max Wöber weiter ausfällt. Der Trainer kann also mit entsprechenden Optionen tüfteln, um eine Mannschaft zusammenzustellen, die die Balance zwischen defensiver Stabilität und aktivem Fußballspielen hinbekommt. Es wäre bitter nötig. 

 

 


von Marc Basten

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