2. Spieltag

Liga kommt nur schwer in Tritt

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André Hahn traf für den HSV in Köln (Foto: Lukas Schulze / Bongarts / Getty Images)

André Hahn traf für den HSV in Köln (Foto: Lukas Schulze / Bongarts / Getty Images)

Kaum gestartet, macht die Liga schon wieder Pause. Der zweite Spieltag brachte immerhin mehr Tore als das Auftaktwochenende. Bayern und Dortmund dominieren.

Beim Blick über den Tellerrand fällt es auch am zweiten Spieltag schwer, ein richtiges Highlight oder gar eine wirkliche Tendenz in der Liga zu ermitteln. Es macht den Eindruck, als ob die Maschinerie Bundesliga in diesem Jahr nur schwer in Tritt kommen würde. Hinzukommt, dass sie nach nur zwei Spieltagen durch die Länderspielpause gleich wieder ausgebremst wird.

Wenn man nach Überraschungen sucht, findet man sie in den nördlichen Gefilden der Republik. Der Hamburger SV gewann die Auftaktpartie des zweiten Spieltags am Freitagabend mit 3:1 beim 1.FC Köln. Der HSV, bei dem André Hahn traf, glänzte zwar nicht, holte aber letztlich an den ersten beiden Spieltagen gegen Augsburg und Köln sechs Punkte. Die Gladbacher Borussen heimsten gegen diese Gegner nur vier Zähler ein.

Geärgert haben sich einige HSV-Fans dennoch, weil sie Freitagabends nicht nach Köln reisen konnten und dann die exklusive Übertragung auf dem Eurosport-Player über weite Teil der ersten Halbzeit wegen technischer Probleme nicht funktionierte. Das ist durchaus peinlich, auch wenn Eurosport eine Wiedergutmachung in Form einer Kostenerstattung von 10 Euro für die enttäuschten Abonnenten versprochen hat.

Schalke wieder auf dem Boden der Tatsachen

Die zweite Überraschung kommt aus Niedersachsen, genauer gesagt aus Hannover. Der Aufsteiger gewann sein Heimspiel gegen Schalke 04 mit 1:0 und hat nach zwei Spielen und zwei Treffern die maximale Punktzahl. Derweil landeten die Gelsenkirchener, die von einigen Berichterstattern nach dem ersten Spieltag bereits in den Himmel gelobt wurden, wieder auf dem Boden der Tatsachen. Von wegen Wundertrainer und so.

Für Gesprächsstoff sorgt weiterhin der Videobeweis. Hatten die Vertreter von DFB und DFL vor dem Start den Mund noch voll genommen, über die Schwierigkeiten während des Confed-Cups gelächelt und auf die deutsche Gründlichkeit bei der Einführung der Technik verwiesen, hagelt es jetzt Kritik. Dabei präsentieren sich allerdings viele Beobachter als ziemlich schlecht informiert. Nimmt man die Spiele des Wochenendes, verlief in Bezug auf den Videobeweis alles recht ordentlich. Dass es trotzdem diskutable Entscheidungen gibt (wie beim Handspiel von Vestergaard in Augsburg) liegt in der Natur der Sache: Im Fußball sind halt viele Situationen nicht eindeutig und damit Auslegungssache. Die Deutungshoheit muss man letztlich dem Unparteiischen und seinen Assistenten plus Videoschiedsrichter überlassen. Jedenfalls eher, als irgendeinem »Experten« vom Pay-TV.

Wenig zu diskutieren gibt es über die erwartete Vormachtstellung der Bayern. Die siegten auch am zweiten Spieltag mit zwei Toren Unterschied (2:0 in Bremen). Borussia Dortmund hält Schritt und gewann ohne den erwartungsgemäß nach Barcelona verkauften Dembélé ein nicht einfaches Spiel mit 2:0 gegen Berlin. Mo Dahoud kam erst in der Schlusssequenz in eine bereits entschiedene Partie.

Köln, Bremen und Mainz bleiben bei null Punkten

RB Leipzig gab sich am Sonntag keine Blöße und drehte einen 0:1 Pausenrückstand daheim gegen den SC Freiburg in ein souveränes 4:1. Damit konnte Rasenball die unglückliche Startniederlage auf Schalke abfedern. Bayer Leverkusen musste sich dagegen bei der Heimpremiere von Trainer Heiko Herrlich mächtig ärgern. Obwohl die Farbenstädter gegen Hoffenheim überlegen waren und eine Vielzahl von glasklaren Torchancen erspielten, mussten sie sich mit einem 2:2 zufriedengeben.

Über einen Punkt hätte sich der FSV Mainz in Stuttgart sicher gefreut, doch der VfB gewann durch ein Kopfballtor von Badstuber mit 1:0 und holte damit die ersten drei Zähler nach dem Wiederaufstieg. Derweil musste Eintracht Frankfurt, der nächste Gegner der Fohlenelf, eine Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg hinnehmen. Die Hessen hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt, bekamen aber eins auf die Nase. Wolfsburg hat sich nach der Auftaktpleite gegen Dortmund zumindest punktmäßig rehabilitiert.

So grüßen nach zwei Spieltagen Dortmund, Bayern, Hamburg und Hannover mit jeweils sechs Punkten von der Tabellenspitze. Ohne einen Punkt, dafür mit einigem Material zur Aufarbeitung gehen Bremen, Mainz und der FC aus Köln in die Länderspielpause. Gladbach steht mit vier Punkten in der wenig aussagekräftigen Tabelle punkt- und torgleich mit Hoffenheim auf Rang 5.

 


von Marc Basten

 

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