Vorstellung des neuen Trainers

Marco Rose - Emotionalität, Gier, Dynamik

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Marco Rose am Mittwoch bei seiner Vorstellung im Borussia-Park (Foto: TORfabrik.de)

Am Mittwochvormittag präsentierte Borussia Mönchengladbach offiziell seinen neuen Cheftrainer Marco Rose. Der 42-Jährige unterschreibt einen 3-Jahresvertrag und soll Borussia neu entwickeln. Die Art des Fußballs wird sich gewaltig verändern.

 

Bereits um 10 Uhr am Mittwochmorgen versammelte sich im Presseraum im Borussia-Park eine große Anzahl von Journalisten zur Vorstellung von Marco Rose. Der neue Trainer der Fohlenelf nahm die ungewöhnlich frühe Terminierung gleich auf seine Kappe - für ihn geht es direkt weiter via Leipzig in einen Kurzurlaub mit der Familie.

Offiziell los geht es für Marco Rose in Mönchengladbach am 30. Juni (»Um 11 Uhr«) mit dem ersten Training. Doch natürlich hat sich der neue Trainer bereits eingehend mit den anstehenden Aufgaben beschäftigt und wird dies in den Wochen bis zum Trainingsauftakt noch intensivieren. Denn auf Marco Rose wartet nicht weniger als die kernige Aufgabe, den Fußball von Borussia Mönchengladbach neu zu erfinden.

»Aktiv gegen den Ball arbeiten, viel sprinten, hoch Bälle gewinnen und kurze Wege zum Tor«

»Wir wollen eine neue Grundidee entwickeln, einen neuen Ansatz und eine neue Art des Fußballs haben«, erläuterte Max Eberl die Beweggründe für den Wechsel auf der Trainerbank. »Wir müssen weiter kreativ sein, um in den Tabellenregionen zu bleiben, in die wir uns in den letzten Jahren festgebissen haben. Dafür brauchen wir eine neue Ansprache von außen und eine neue Spielidee«. Der Ballbesitzfußball der letzten Jahre hat sich abgenutzt - Borussia soll künftig ganz anders unterwegs sein.

Die Basis des ‘Marco-Rose-Fußballs’ ist »Emotionalität und Gier«, wie es der ehemalige Mainzer umschrieb. »Aktiv gegen den Ball arbeiten, viel sprinten, hoch Bälle gewinnen und kurze Wege zum Tor« - künftig wird in Mönchengladbach Powerfußball gefordert. »Dinge, die wir hier in der Form nicht hatten«, sagte Rose. Aber natürlich soll auch das, was in den letzten Jahren funktioniert hat, nicht gänzlich abgeschafft werden. Kombinationsfußball steht schon noch auf dem Plan - aber versehen mit den Attributen »dynamisch und aktiv«. »Klingt geil, wenn es so kommt«, befand Rose.

»Und wer weiß, vielleicht entpuppt sich der eine oder andere noch als Pressingmaschine ...«

Max Eberl betonte, dass »der Trainer der größte Transfer« sei, den man für die anstehende Neuausrichtung getätigt habe. Doch natürlich wird Marco Rose mit seiner Idee nur dann Erfolg haben, wenn die Spieler sie umsetzen können. »Ich übernehme einen Kader mit hohem spielerischen Potential«, sagt Rose. »Wir haben Jungs, die dieses Spiel auf den Platz bringen können«, ist er sich sicher. »Und wer weiß, vielleicht entpuppt sich der eine oder andere noch als Pressingmaschine ...«. Doch der neue Coach ließ durchblicken, dass man versuchen werde, »Dynamik dazuzuholen«.

Max Eberl sprach davon, dass man »zwei, drei Spieler dazuholen« werde. Für welche Positionen die eingeplant sind, wurde nicht verraten. Auch hinsichtlich etwaiger Abgänge oder der möglichen Weiterverpflichtung von Josip Drmic gab es keine offiziellen Verlautbarungen. Es wird sich ganz gewiss noch einiges tun bis zum Trainingsauftakt und vermutlich auch darüber hinaus. Denn es wird, soviel wurde bei der Vorstellung von Marco Rose deutlich, künftig ein scharfer Wind durch den Borussia-Park wehen. »Wir werden es richtig angehen«, versprach Rose. Für einen Fußball, der »Energie und Überzeugung ausstrahlt«.

»Ich möchte, dass die Leute sich irgendwann total mit dem identifizieren, was sie sehen«

Werden die Pläne umgesetzt, wird Borussia tatsächlich auf links gekrempelt. Zuletzt hatte sich André Schubert daran versucht, einen neuen und aktiveren Stil zu implementieren, doch er übernahm sich. Vielleicht auch deshalb, weil die Zeit damals noch nicht reif war für derartige Veränderungen. Diesmal mit Marco Rose unter anderen Vorzeichen könnte es funktionieren. Mit seiner Idee vom dynamischen und gierigen Fußball rennt Rose in Mönchengladbach jedenfalls offene Türen ein. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass man sich gerade nach der von Lethargie geprägten Rückrunde förmlich danach verzehrt.

Von daher dürfte Rose mit seinem Ansatz breite Zustimmung sicher sein - auch wenn es Rückschläge geben wird. »Wir werden hart und konsequent arbeiten und die Jungs schnell überzeugen, diese Art von Fußball zu spielen«, so Rose. »Das braucht ein bisschen Zeit, aber ich weiß, dass wir auch Ergebnisse benötigen. Und die werden wir holen. Ich möchte, dass die Leute sich irgendwann total mit dem identifizieren, was sie sehen. Dann haben wir die richtige Richtung eingeschlagen«.

 


von Marc Basten

 

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