Dortmund kommt - Bangen um Raffael

»Die Mannschaft macht einen stabilen Eindruck«

Created by Pressekonferenz vor Dortmund
Dieter Hecking und Max Eberl auf der PK am Freitag (Foto: TORfabrik.de)

Dieter Hecking und Max Eberl auf der PK am Freitag (Foto: TORfabrik.de)

Liegen die Probleme bei Borussia Mönchengladbach tiefer oder ist es doch nur eine temporärere Ergebniskrise? Vor dem Borussenduell gegen Dortmund (Sonntag, 18 Uhr) plädieren Trainer und Sportdirektor für Letzteres.

Die Fakten sind bekannt und wurden den Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach in den letzten Tagen stetig um die Ohren gehauen: Vier von fünf Spielen in 2018 gingen verloren, die letzten drei sogar am Stück und ohne eigenes Tor. Platz 16 in der Rückrundentabelle, aktuell Rang 10 im Gesamtklassement mit 5 Punkten Rückstand auf Platz 4. Und auch wenn dieser nie offiziell das Ziel war - dort steht die Frankfurter Eintracht, mit der sich Gladbach sehr wohl messen lassen muss.

Sportdirektor Max Eberl hielt am Freitag bei der Pressekonferenz mit anderen Tatsachen dagegen: »In fast allen Statistiken sind wir besser, als in den ersten fünf Spielen der Hinrunde. Wir wissen auch, dass das keine Resultate bringt. Aber es zeigt, dass nichts gravierend falsch läuft, sondern dass es Details sind, die momentan zu den schlechten Ergebnissen führen.«

»Mir kommt das so vor, als würden wir gerade am Abgrund stehen«, sagte Eberl mit Blick auf die Diskussionen um Borussia. »Natürlich sind wir nicht glücklich und reden auch nichts schön. Es waren Spiele dabei, wo wir es hätten besser machen können. Aber ich bin weit entfernt, alles infrage zu stellen.«

»Es sind kleine Dinge, die verändert werden müssen«, sagte Dieter Hecking. »Ich habe ausreichend Erfahrung, mit kritischen Situationen umzugehen. Ich bin kein Freund von blindem Aktionismus, nur um irgendetwas nach außen zu rechtfertigen.« Der Trainer sieht das Manko weiter in der fehlenden Konsequenz im Abschluss. »Wir machen zu wenig Tore«, sagte er. »Gerade in Stuttgart wurde zu sehr rückwärts und in die Breite gespielt. Das hat uns so nicht gefallen und ist auch nie so gefordert.«

»Wir sind auf der Suche nach Leichtigkeit und Vertrauen«, so Hecking weiter. »Das müssen wir uns erarbeiten und ein stückweit auch erzwingen. Die Qualität ist unbestritten, nur müssen wir sie im Kollektiv wieder abrufen.« Unter der Woche gab es viel Torschusstraining und jetzt wartet alles auf den Knotenlöser - möglichst am Sonntag. »Die Mannschaft macht einen stabilen Eindruck auf mich. Wir alle gehen intern sehr kritisch mit der Situation um«, unterstrich Hecking.

Am Sonntag gibt es im ausverkaufen Borussia-Park die nächste Bewährungsprobe. Gerade auf die Körpersprache wird es ankommen, damit die angespannte Stimmungslage unter den Gladbacher Anhängern nicht gänzlich kippt. Es wird darum gehen, die Zuschauer zu gewinnen, so wie zuletzt beim Pokalspiel gegen Leverkusen.

Vielleicht ist Dortmund da der richtige Gegner, weil die Gäste zwar unter Trainer Peter Stöger noch ungeschlagen und laut Dieter Hecking »von der Kaderqualität die Nummer 2 in Deutschland« sind, aber weiterhin den eigenen Ansprüchen deutlich hinterherhinken.

Der BVB kommt mit dem Erfolgserlebnis des 3:2 in Europa-League gegen Bergamo und dem treffsicheren Neuzugang Michy Batshuayi (fünf Tore in drei Spielen). »Es wird Kraft gekostet haben, das Spiel zu drehen«, sagte Dieter Hecking. »Man hat auch gesehen, dass Dortmund nach wie vor Phasen im Spiel hat, wo sie noch nicht wieder diese Dominanz haben wie am Anfang der Saison. Aber wir dürfen ihnen keine Räume geben, denn das Umschaltspiel ist nach wie vor gut.«

Mit welchem Personal es in das Borussen-Duell geht, wurde am Freitag wie gewohnt nicht erörtert. Klar ist, dass die ›üblichen Verdächtigen‹ weiterhin fehlen. Yann Sommer dürfte ins Tor zurückkehren und László Bénes, der wieder im Mannschaftstraining ist, wird wohl noch nicht im Kader stehen, könnte aber spätestens nächste Woche in Hannover dazugehören.

Gezittert werden muss um den Einsatz von Raffael, der weiterhin an den Nachwirkungen seiner Wadenverletzung laboriert. »Er jongliert seit Wochen zwischen Massagebank und Spielfeld«, sagte Hecking. »Er hat null Rhythmus. Wir werden abwarten müssen, ob er überhaupt spielfähig ist.«

Wie dem auch sei - Gladbach muss eine Reaktion zeigen, um wieder in die Spur zu kommen. »Wir müssen am Sonntag alles in die Waagschale werfen«, erklärte Eberl. »Wir brauchen nicht über Europa zu reden. Es geht darum, den Trend zu ändern.«

Copyright © 2000- 2024 TORfabrik.de [Marc Basten] Nachdruck und Weiterverbreitung,
auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.

TORfabrik.de ist ein offiziell eingetragenes Magazin bei der
Deutschen Nationalbibliothek (ISSN 1610 - 4919)
Herausgegeben von Marc Basten, Altenkleusheimer Str. 12, 57462 Olpe

Unterstützt durch unseren Sponsor & Partner: tops.net GmbH & Co. KG