Gladbach verliert in Leipzig

Eine Niederlage, die man akzeptieren muss

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Yann Sommer schleicht frustriert vom Platz in Leipzig (Foto: Robert Michael / AFP / Getty Images)

Natürlich ist es ärgerlich, dass Borussia Mönchengladbach am Sonntag bei RB Leipzig verloren hat. Doch die Niederlage war verdient und letztlich auch erklärbar. Man muss sie akzeptieren, ohne etwas Grundsätzliches infrage zu stellen.

Borussia hat mal wieder ein Spiel verloren. Man darf sich zurecht darüber aufregen, schließlich hat die Mannschaft RB Leipzig in die Karten gespielt. Es ist bekannt, dass die Rangnick-Truppe zu Beginn eines Spiels aggressiv draufgeht und da heißt es gerade im Mittelfeld hellwach zu sein, um Anspiele auf die schnellen Stürmer erst gar nicht zuzulassen. Das ging am Sonntag bereits in der dritten Minute in die Hose, als beide Achter und der Sechser die Entstehung des Tores nicht unterbanden - obwohl es möglich war.

Die Leipziger zogen sich - auch das ist typisch für ihr Spiel - nach zwanzig Minuten etwas zurück. Borussia kombinierte sich in dieser Phase einige Male gefällig durch das Mittelfeld, entwickelte aber im letzten Drittel nicht die nötige Durchschlagskraft. Dennoch war es zwischen der 20. und 40. Minute ein mehr als ordentlicher Auftritt der Fohlenelf. Allerdings ließ man sich von der zweiten Leipziger Welle in den letzten fünf Minuten vor der Pause erneut kalt erwischen. Da kam RB nicht nur zu hochkarätigen Chancen, sondern ein leichtfertiger Ballverlust und eine bescheidene Gladbacher Restverteidigung ermöglichten RB in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sogar das vorentscheidende 2:0.

Nach dem Wechsel konnten sich die Gastgeber auf ihre starke Defensive fokussieren, während sich die Borussen daran die Zähne ausbissen. Allerdings muss man die Qualität des Leipziger Defensivblocks auch anerkennen, zumal wenn der Schiedsrichter den manchmal noch etwas ungestüm agierenden Innenverteidigern selbst solche Armeinsätze wie gegen Plea in der 71. Minute durchgehen lässt. An diesem Nachmittag lief wirklich alles pro Leipzig.

Aus Gladbacher Sicht kann man sich ärgern. Über die dummen Gegentore und verpassten Chancen. Gleichzeitig muss man die Niederlage akzeptieren. Das Gerede von Spitzenmannschaft oder Dortmund-Verfolger ist eine nette Momentaufnahme, aber im Großen und Ganzen Blödsinn. Wer 12 Spieltage auf einem überdurchschnittlichen Niveau spielt und punktet, der ist nicht automatisch ein Meisterkandidat, der Leipzig - noch dazu in dieser außergewöhnlich guten Verfassung - mal eben wegputzt. Die Niederlage ist ein stückweit Normalität und davon darf sich niemand runterziehen lassen. Die Ausgangsposition ist nach wie vor ausgezeichnet und umso wichtiger ist es jetzt, den Fokus auf das Heimspiel gegen Stuttgart zu legen.

 


von Marc Basten

 

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