Neuerliche Niederlage für DFB-Elf

Ginter in der Dreierkette – Deutschland verliert unglücklich in Frankreich

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Matthias Ginter spielte gegen Frankreich in der Dreierabwehrkette (Foto: Franck Fife / AFP / Getty Images)

Erneut gab es für die DFB-Elf in der Nations League eine Niederlage – bei Weltmeister Frankreich verlor die Löw-Truppe mit 1:2. Doch die Mannschaft präsentierte sich deutlich verbessert gegenüber der Pleite von Holland vier Tage zuvor.

Die Kritik nach dem 0:3 von Amsterdam fiel deftig aus. Der streitbare Mats Hummels hatte schon direkt nach dem Abpfiff vermutet, dass es nun »auf die Fresse« geben würde. Und das gab es in den letzten vier Tagen – zum größten Teil berechtigterweise – von allen Seiten. Vor dem Duell mit Weltmeister Frankreich stellte sich die Frage, wie der angezählte Jogi Löw reagieren würde. Dass sein ‚weiter so‘ mit nur leichten Modifikationen nicht reicht, hatte das Holland-Spiel mit Nachdruck gezeigt.

Zu dieser Erkenntnis scheint auch Löw gekommen zu sein, denn er nahm gleich fünf Wechsel vor und änderte das Spielsystem auf ein 3-4-3. Sicher kann man geteilter Meinung sein, ob ein Thilo Kehrer tatsächlich in die Nationalmannschaft gehört, aber die Nominierung von Sané und Gnabry tat dem Konstrukt ebenso gut, wie die von Süle und dem Ex-Borussen Nico Schulz. Löw brachte mit den Umstellungen vor allem Tempo aufs Feld, das dem deutschen Spiel in den letzten Monaten komplett abging.

Die Umstellung auf die Dreierabwehrkette brachte es mit sich, dass Matthias Ginter nicht mehr auf der Außenbahn versauerte, sondern als rechter Mann der Dreierkette seine Qualitäten vernünftig einbringen konnte. Sowohl in der Defensive, als auch im Spielaufbau, machte der Gladbacher einen guten Job. Dazu hatte er zwei gute Chancen nach Ecken: Zunächst parierte Lloris stark, dann köpfte Ginter aus aussichtsreicher Position am Tor vorbei.

Beim letzten Pass verhaspelten sich Sané & Co.

Die DFB-Elf überraschte Frankreich, weil sie aus der guten Ordnung heraus zügig umschaltete und mit den schnellen Leuten mehr als ein Dutzend vielversprechender Angriffe aufzog. Das sah wirklich gut aus und die Franzosen wirkten perplex. Deutschland hätte allerdings in dieser Phase das Spiel zwingend vorentscheiden und mehr als nur das eine Tor durch einen von Kroos glücklich verwandelten Handelfmeter erzielen müssen. Doch beim letzten Pass verhaspelten sie sich oder ließen im Abschluss – was nicht neu ist – die Konsequenz vermissen.

Nach der Pause ließen sich die Franzosen nicht mehr so einfach überlaufen. Der Weltmeister erhöhte seinerseits den Druck und weil die Entlastung zusehends abging, kam der Ausgleich durch einen herausragenden Kopfball von Griezmann nicht überraschend. Dass Griezmann zehn Minuten vor Schluss auch noch einen unberechtigten Foulelfmeter zum Siegtreffer für Frankreich verwandelte, hatten die Deutschen allerdings nicht verdient.

Am Ende stand die erwartete Niederlage und der damit verbundene wahrscheinliche Abstieg aus der Gruppe A der Nations League. Dennoch könnte dieser Abend von Paris der Start zum dringend benötigten Umbruch gewesen sein. Ob Jogi Löw tatsächlich die Zeichen der Zeit erkannt hat oder es nur ein Strohfeuer war, bleibt freilich abzuwarten.

 


von Marc Basten

 

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