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Gegneranalyse | Forechecking: SV Werder Bremen

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Florian Kohfeldt und Werder sind aktuell die Unentschieden-Könige der Liga (Foto: Martin Stoever / Bongarts / Getty Images)

Am Sonntagmittag empfängt Borussia Mönchengladbach den SV Werder Bremen. Für das Team von Trainer Florian Kohfeldt geht es darum, den Trend der letzten Wochen in eine andere Richtung zu drehen.

Der SV Werder Bremen hat bisher in der Saison einen guten Eindruck hinterlassen und das, obwohl man nach zehn Spieltagen nur auf dem zwölften Tabellenplatz steht. Der Grund, warum sich die gezeigten Leistungen nicht im Punktestand widerspiegeln, ist schnell gefunden. Die Bremer geben zu oft das Spiel aus der Hand und somit eben auch die Punkte. Die letzten fünf Partien endeten alle mit einem Remis.

Werders Probleme, eine Führung über die Ziellinie zu bringen

Ein gutes Beispiel für Werders Anfälligkeit ist das 2:2 am vergangenen Spieltag gegen den SC Freiburg. Man dominierte das Spiel und führte bis zur 93. Minute. Doch am Ende verlor man nicht nur die Konzentration, sondern eben auch zwei Punkte. Dies ist kein einmaliges Erlebnis an der Weser. Zwar konnte man in Dortmund spät den Ausgleich erzielen, doch fällt es auf, dass Werder damit Probleme hat, eine Führung zu verteidigen und über die Ziellinie zu bringen.

Was man jedoch nicht verschweigen darf, ist die Tatsache, dass Werder in der Fremde bei Borussia Dortmund, in Frankfurt oder zuletzt in Leverkusen Punkte ergattern konnte. Auswärts verlor das Team von Kohfeldt lediglich zu Beginn der Saison in Hoffenheim.

Ähnliche Herangehensweise

Florian Kohfeldt und Marco Rose absolvierten zusammen den Trainerlehrgang. Neben dieser Gemeinsamkeit gibt es auf dem Platz noch einige mehr. Auch Werder will aktiv das Spiel gestalten, dazu mit viel Tempo und auch phasenweise hoch pressen. Auch die Grundformation bzw. die taktische Ausrichtung ähnelt der der Fohlen. Zumeist schickt Kohfeldt sein Team im 4-3-3 auf den Platz. Diese schon von Grund auf aktive Ausrichtung interpretiert seine Mannschaft dann auch noch sehr offensiv.

Den Aufbau gestaltet Werder zumeist über Torhüter Pavlenka und die beiden Innenverteidiger. Situativ ergänzt Mittelfeldspieler Nuri Sahin das Spiel von hinten heraus. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler lassen sich gerne mit Ball auf die Außenbahn fallen. Diese Situation bietet dann Raum für die Außenverteidiger, sehr hochzustehen und sich mit in das Offensivspiel einzuschalten. Folgerichtig sind die beiden Außenverteidiger immer wieder im Bereich des gegnerischen Strafraums zu finden.

Defensive Balance fehlt

Zwar ist diese Herangehensweise im Erfolgsfall sehr schön anzusehen, doch muss natürlich auch so eine Spielweise abgesichert werden. Daran fehlt es oftmals im Spiel von Werder. Die Mannschaft steht hoch und bietet dem Gegner häufig viele Räume. Mannschaften, die es dann verstehen, diese Lücken zu bespielen und mit hohem Tempo anzugreifen, kommen immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen.

In den letzten Wochen kommt noch hinzu, das Werder immer wieder gut ist für individuelle Fehler. Solche Patzer haben den Bremern in den letzten Spielen wertvolle Punkte gekostet. Gegen Freiburg waren es unter anderem Torhüter Pavlenka und Abwehrmann Ömer Toprak, die am Ende einer Kette den entscheiden Fehler verursachten und somit den Ausgleich ermöglichten.

Rashica hat sich zum Topscorer gemausert

Vor allem ein Spieler konnte in den letzten Wochen auf sich aufmerksam machen. Der 23-jährige Milot Rashica ist bisher der Mann der Saison bei Werder. Schon in der letzten Saison konnte man das Potenzial des schnellen Offensivmanns erahnen. In dieser Spielzeit kommt hinzu, das Rashica nicht nur schnell ist, sondern auch das Tor trifft, oder aber den besser positionierten Mitspieler sieht. Als Ergebnis stehen nach acht Pflichtspielen sechs erzielte sowie zwei vorbereitete Tore auf Rashicas persönlichem Konto. Auf ihn müssen die Gladbacher also besonders achten.

Gegen die Fohlen nicht dabei sein wird Kapitän Niklas Moisander. Der Abwehrchef ist noch nicht zu 100% fit und somit auch keine Alternative für Kohfeldt. Neben dem Dänen fehlen Werder auch weiterhin Torjäger Niclas Füllkrug, Ludwig Augustinsson, Fin Bartels und Kevin Möhwald. Gladbach-Leihgabe Michael Lang wird wohl erneut auf der Bank sitzen, nachdem sich die extreme Verletzungsmisere bei den Bremern zuletzt etwas entspannt hat.

Voraussichtliche Aufstellung Werder Bremen:

Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Toprak, Friedl - Sahin - M. Eggestein, Klaassen - Bittencourt, Osako, Rashica

 


von Niklas Kirchhofer

 

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