von Marc Basten
Es war natürlich das Fußball-Ereignis des Wochenendes - das Aufeinandertreffen von Borussia Dortmund und Bayern München. Der Möchtegern-Classico hielt in den vergangenen Jahren nur ganz selten das, was die hyperventilierende PR-Maschinerie von Sky & Co im Vorfeld daraus machen wollte. Doch diesmal war es tatsächlich ein echtes Spitzenspiel, auch wenn es natürlich kein Jahrhundert-Ereignis war, wie es der Kollege Wasserziehr von Sky noch 24 Stunden später in permanenter Erregung kundtat.
Bayern deutete in Dortmund eine Halbzeit lang an, was den Rekordmeister in den letzten Jahren ausgezeichnet hat. Die Münchener führten verdient, während auf Dortmunder Seite die Favre-typische Vorsichtstaktik nicht fruchtete. Nach der Pause lockerte Favre die Fesseln, wechselte mit Dahoud und Alcacer offensiv und der BVB legte die Defensivprobleme der Bayern schonungslos offen. Auch wenn die Münchener nach dem Ausgleich nochmals zurückschlugen und wieder in Führung gingen, waren sie mit dem Dortmunder Tempospiel überfordert. Der überragende Marco Reus und - natürlich - Alcacer schossen den verdienten Sieg für Dortmund heraus.
Der BVB hat damit sieben Punkte Vorsprung auf die Bayern - das ist schon eine Hausnummer. Die Gladbacher Borussia hat nach dem überzeugenden 3:1 in Bremen als Tabellenzweiter drei Punkte und - auch wenn es für Uli Hoeneß nicht relevant ist - sieben Tore Vorsprung auf die Münchener. Der Rekordmeister war im oberen Tabellendrittel neben Werder der Verlierer des Wochenendes, musste er doch auch noch Frankfurt und Leipzig passieren lassen.