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Deutschland entdeckt Matthias Ginter

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Matthias Ginter erzielte den Führungstreffer für Deutschland in Mönchengladbach (Foto: Lars Baron / Bongarts / Getty Images)

Ein Tor, anderthalb Assists: Matthias Ginter war für viele die Entdeckung beim EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft in Mönchengladbach gegen Weißrussland. Aber auch andere Gladbacher Defensivspieler zeigten sich bei ihren Länderteams treffsicher.

33.164 Zuschauer verloren sich am Samstagabend im Borussia-Park beim vorletzten Qualifikationsspiel der DFB-Elf zur Europameisterschaft 2020 gegen Weißrussland. Bereits im Vorfeld hatte der Besuch der Nationalmannschaft in der Stadt des aktuellen Tabellenführers der Bundesliga kaum Euphorie ausgelöst. Der DFB-Tross reiste zwar zum Spiel an, doch ansonsten zog man Düsseldorf für Aufenthalt, Training und PR-Termine vor. Da zudem Ticketpreise aufgerufen wurden, die durchaus als Abzocke bezeichnet werden können, zeigten viele Mönchengladbacher dem DFB die kalte Schulter.

Dass es dann ausgerechnet ein Borusse war, der Jogi Löw den Abend rettete, ist die Pointe einer ansonsten ziemlich belanglosen Geschichte. Matthias Ginter brachte die Nationalmannschaft kurz vor der Pause mit einem sehenswerten Hackentreffer in Front, bereitete das zweite Tor durch Goretzka geschickt vor, indem er den Ball durchlaufen ließ, und legte schließlich für Kroos zum 3:0 auf. Für Ginter war es das erste Länderspieltor und obwohl er schon zwei Weltmeisterschaften (als Bankspieler) hinter sich hat, schien Deutschland ihn an diesem Abend für sich entdeckt zu haben.

Ginter stand bei seinem feinen Kabinettstückchen im Abseits

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ginter bei seinem feinen Kabinettstückchen zum 1:0 im Abseits stand und auch das 3:0 irregulär war. Doch da es in der Euro-Quali keinen VAR gibt, behielten die Treffer ihre Gültigkeit und Matthias Ginter wurde allseits mit Bestnoten bedacht. Dass er in seiner Kernaufgabe als Innenverteidiger gegen international zweitklassige Weißrussen bei zwei Stellungsfehlern Glück hatte, sollte nicht unerwähnt bleiben. Insgesamt war der Auftritt der Nationalelf keinesfalls so überzeugend, wie es das klare 4:0 vermuten lässt. Der über weite Strecken uninspirierte Kick passte zum spärlich gefüllten Stadion inklusive der in Pelz gehüllten Blaskapelle als Anheizer.

Die Qualifikation für die EM hat die Löw-Elf damit in der Tasche, bei einem Sieg im abschließenden Gruppenspiel am Dienstag gegen Nordirland ist Deutschland sogar Gruppensieger.

Bensebaini trifft per Kopf – Lainer bereitet vor und staubt ab

Nicht nur Matthias Ginter, sondern auch zwei weitere Defensivspieler von Borussia Mönchengladbach betätigten sich am Wochenende als Torschützen bei ihren Länderteams. Ramy Bensebaini erzielte für Algerien den ersten Treffer beim 4:0-Erfolg gegen Sambia. Bensebaini traf in Algier nach einer Ecke per Kopf und ebnete seinem Team damit den erfolgreichen Start in die Qualifikationsrunde zum Afrika Cup 2021.

Derweil darf sich Stefan Lainer mit Österreich über die gelungene EM-Qualifikation freuen. Österreich war mit zwei Niederlagen in den Wettbewerb gestartet und musste kräftig beißen, um doch noch die Teilnahme am Turnier zu sichern. Das gelang am Samstagabend in Wien mit dem 2:1-Erfolg über Nordmazedonien. Borussias Rechtsverteidiger hatte dabei großen Anteil: Zunächst bereitete Lainer mit einer Hereingabe den frühen Führungstreffer durch Bayerns David Alaba vor (7.), ehe er nach einem Schuss des Leipzigers Marcel Sabitzer zum vorentscheidenden 2:0 abstaubte (48.). Der Anschlusstreffer der Gäste in der Nachspielzeit änderte nichts mehr – Stefan Lainer durfte sich nach einem gelungenen Abend im Ernst-Happel-Stadion feiern lassen.

 


von Redaktion TORfabrik

 

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