So langsam aber sicher können die Eidgenossen den Begriff ›Borussia Schweiz‹ in ihr Wörterbuch aufnehmen. Als am Freitagabend in Brüssel im Stadion Roi Baudouin die ›Nati‹ zum Nations-League-Spiel gegen Belgien antrat, standen gleich vier aktuelle Profis von Borussia Mönchengladbach in der Startformation.
Yann Sommer stand zwischen den Pfosten, rechts in der Dreierkette verteidigte Nico Elvedi. Im Fünfermittelfeld spielte Michael Lang auf der rechten Seite und Denis Zakaria daneben. Zählt man noch Granit Xhaka hinzu, stand da tatsächlich eine geballte Ladung Borussia auf dem Feld. Komplettiert wurde der Reigen der Schweizer mit Gladbach-Bezug durch Djibril Sow, der zum Aufgebot gehörte, aber nicht eingewechselt wurde.
Auf Seiten der Belgier hielt Thorgan Hazard die Fahne mit der Borussen-Raute hoch. Er kam allerdings erst in der Nachspielzeit als letzte Wechseloption in die Partie und hatte keine Gelegenheit mehr, auf sich aufmerksam zu machen.
Elvedi rechter Mann der Dreierkette, Lang im rechten Mittelfeld
Die Schweizer-Borussen standen dagegen von Beginn am im Brennpunkt. Elvedi verteidigte aufmerksam gegen Lukaku, Mertens oder Eden Hazard, Yann Sommer bestand die ersten Prüfungen ohne Probleme. Denis Zakaria graste mit seinen langen Beinen das Mittelfeld ab, während Michael Lang permanent die Linie rauf und runter marschierte.
Gegen den Ball wurde aus der Dreierabwehr schnell eine Fünferkette und bei eigenen Angriffen tauchte Lang immer wieder am und im gegnerischen Strafraum auf. Nachdem der Neu-Borusse bereits gegen die Bayern über die volle Distanz ging, war die Partie in Brüssel für ihn nun das zweite laufintensive Spiel über 90 Minuten nach der Verletzungspause.
Insgesamt hatten die Schweizer das Geschehen im ersten Durchgang im Griff, der WM-Dritte aus Belgien überließ den Gästen über weite Strecken die Initiative. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck und gingen in der 58. Minute durch Lukaku in Führung. Beim Schuss des Angreifers von Manchester United aus kurzer Distanz sah Yann Sommer nicht ganz glücklich aus - der Ball rutschte unter seinem Körper hindurch.
Elvedi mit einem Assist - Schweizer spielen auf Sieg und verlieren
Die Schweizer zeigten sich jedoch nicht geschockt und verdienten sich den Ausgleich durch den Ex-Schalker Gavranovic. Den Assist gab Nico Elvedi, der den Ball nach einer Freistoßflanke von der Grundlinie mustergültig zurück auf den Torschützen köpfte.
Etwas überraschend, dass sich die Schweizer nach dem Ausgleich nicht zurückzogen, sondern auf Sieg spielten. Es war erfrischend und mutig, dass Michael Lang mehrfach in Mittelstürmerposition zu finden war. Andererseits öffnete es die Räume für das gefürchtete Umschaltspiel der Belgier, die das in der 84. Minute zum Siegtreffer nutzten. Eine Minute zuvor hatte Denis Zakaria den Platz verlassen und er musste von draußen mit ansehen, wie das Trio Mertens, Eden Hazard und Lukaku die schweizerische Abwehr auseinanderriss. Lukaku erzielte seinen zweiten Treffer, indem er Sommer eiskalt verlud.
Auch wenn die Schweizer nach hinten heraus nochmals alles versuchten, blieb es bei der Niederlage, wodurch die Mannschaft von Vladimir Petkovic die Führung in der Gruppe 2 der A-Liga an Belgien abgeben musste.
von Redaktion TORfabrik
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