Yann Sommer - Bereit für die Champions League?

Sommer mit Luft nach oben

Created by von Marc Basten
Da geht’s lang (Foto: Laurence Griffiths/Getty Images)

Da geht’s lang (Foto: Laurence Griffiths/Getty Images)

Yann Sommer hatte die Messlatte nach seiner starken ersten Saison in Mönchengladbach hochgelegt. In seinem zweiten Jahr enttäuschte er keinesfalls, erreichte jedoch nicht das Niveau des Vorjahrs.

Vor einem Jahr stand Yann Sommer in der Nachbetrachtung auf seine erste Spielzeit im Trikot mit der Raute als strahlender Gewinner da. Er hatte das schwere Erbe von Marc-André ter Stegen angetreten und es wie selbstverständlich geschafft, den gebürtigen Gladbacher gleichwertig zu ersetzen.

Der Schweizer avancierte auf Anhieb zu einem der stärksten Keeper in der Bundesliga, in diversen Rankings lag er vorne. In der Rückrunde 14/15 kassierte er nur zehn Gegentore und parierte über 80 Prozent der Bälle, die auf sein Tor kamen. Damit war er die Nummer 1 in der Liga.

Sommer hatte die Messlatte selbst hochgelegt für sein zweites Jahr im Borussia-Park. Nach 41 Pflichtspielen 15/16 muss man attestieren, dass der 27-Jährige das Niveau des Vorjahrs nicht ganz erreichen konnte. Nimmt man allein die nackten Zahlen, so könnte sogar ein krasser Leistungsabfall vermutet werden. 39 Gegentore musste Sommer 14/15 in 48 Partien hinnehmen. In der zweiten Saison waren es satte 67 Treffer in 41 Spielen.

Die fehlende Balance machte auch Sommer zu schaffen

Doch natürlich dürfen die Zahlen nicht losgelöst von den Umständen betrachtet werden. Schließlich war es eine ziemlich verrückte Saison der Fohlenelf, was auch Yann Sommer zu spüren bekam. Der Fehlstart in Dortmund mit vier Gegentoren, die Champions-League-Premiere in Sevilla mit drei Einschlägen - es lief zu Beginn ziemlich viel schief.

Es folgte die Siegesserie unter André Schubert, doch zum Ende des Jahres zahlte das Team die Zeche für den mutigen Offensivfußball im Dreitagesrhythmus. Viermal traf Manchester City, vier Tage später netzten die Leverkusener gleich fünfmal ein. Und kurz darauf musste Sommer im Pokal gegen Werder viermal den Ball aus dem eigenen Tor holen.

Die Sorgen um die fehlende Balance zulasten der Defensive nahmen auch zu Beginn der Rückrunde nicht ab. Erst im weiteren Verlauf der Spielzeit und in der Grundformation mit Dreierkette stabilisierte sich Borussia und fortan kam auch Sommer zu dem ein oder anderen ›Zu-Null-Spiel‹.

Zarte Gerüchte um Wechselabsichten ausgeräumt

Relativ überraschend ist in der Nachbetrachtung, dass Sommer eigentlich kaum krasse Patzer im Repertoire hatte. Selbst während der Phase, als es Gegentore nur so hagelte, konnte man dem Schweizer selten etwas vorwerfen. Andererseits parierte er auch nicht übermäßig viele ›Unhaltbare‹.

Sommer enttäuschte in seinem zweiten Jahr keinesfalls und spielte angesichts der turbulenten Begleitumstände sogar erstaunlich stabil. Damit hat er seine Qualitäten untermauert. Und dennoch ist angesichts des ersten Jahrs in Gladbach noch Luft nach oben.

Die kann der Schweizer Nationalkeeper in seiner dritten Saison bei Borussia ausnutzen. Nachdem er die zarten Gerüchte um Wechselabsichten Anfang dieser Woche aus der Welt geschafft hat, geht der Blick nach der Europameisterschaft geradewegs auf die erneute Teilnahme in der Champions League. Fragezeichen gibt es hier weiterhin keine: Yann Sommer ist für Borussia Mönchengladbach ein Glücksgriff und auch diesmal bereit für die Champions League.


In den nächsten Tagen und Wochen werden wir an dieser Stelle in loser Reihenfolge auf die Basisspieler der letzten Saison eingehen und die Prognose wagen: Sind sie bereit für die Champions League?

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