Fünf richtungsweisende Spiele

Noch ist alles drin

Created by von Marc Basten
Noch ist es möglich, dass André Schubert auch nächstes Jahr in der CL coacht (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Noch ist es möglich, dass André Schubert auch nächstes Jahr in der CL coacht (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Der Fehlstart in die Rückrunde hat Borussia Mönchengladbach zurückgeworfen. Doch noch ist der Zug nicht abgefahren. Nach zwei Spieltagen ist die Faktenlage klar.

Den Start in die Rückrunde hatten sich in Mönchengladbach alle etwas anders vorgestellt. Nach zwei Niederlagen in Folge ist die Fohlenelf aus den Champions-League-Rängen gepurzelt und rangiert aktuell auf Rang 6. Doch noch ist der Zug nicht abgefahren und die Fahrkarte in Richtung Königsklasse, die man sich mit der herausragenden Serie im Herbst erworben hat, behält ihre Gültigkeit.

Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Schubert-Truppe ab sofort punktetechnisch wieder auf Kurs begibt. Und dazu gehört zweifellos, dass die vielbeschworene ‚Balance‘ wieder hergestellt wird. Nach der letzten Länderspielpause mit der Partie gegen Hannover 96 Mitte November wurde es offensichtlich: Borussia ermöglicht den Gegnern zu viele einfache Torchancen.

Diese Tendenz ist nicht wegzudiskutieren. Nach Hannover (2:1) hieß es in der Rubrik <link http: torfabrik.de einwurf aktuelles datum muehsam-und-wichtig.html external-link-new-window externen link in neuem>Einwurf: Es war auffällig, wie viele Chancen die Gladbacher den Gästen gestatteten. Die Griffigkeit fehlte hier und da, vor allem war das defensive Positionsspiel nicht so konsequent wie gewohnt. Letztlich konnten sich die Borussen bei Yann Sommer und der individuellen Schwäche der Hannoveraner Angreifer bedanken, dass es bei dem einen Gegentor blieb.

Drei Tage später gab es den offenen Schlagabtausch mit Sevilla (4:2). Begeisternd, aber auch mit viel Risiko, weil die Spanier mehrere Großchancen ungenutzt ließen.

Weitere drei Tage später fingen sich die Borussen in Hoffenheim (3:3) drei Gegentore beim Tabellenletzten. In der Woche darauf gab es das vielumjubelte 3:1 über die Bayern. Doch ungeachtet des tollen Sieges waren sich alle einig, dass die Münchener angesichts der Vielzahl an Chancen vor der Pause eigentlich mit 2:0 oder 3:0 in Führung gehen mussten.

Dann folgte das Aus in Manchester, als die Borussen 45 Minuten lang überragend agierten, am Ende dem Druck der Engländer nicht mehr standhalten konnten und vier Tore kassierten. Am Wochenende drauf gab es in Leverkusen fünf Stück, drei Tage später daheim vier von Werder beim bitteren Pokalaus.

Und am letzten Spieltag vor der Winterpause gegen Darmstadt, das man in Unterzahl mit großer Moral 3:2 gewann, konnte der Aufsteiger zwei Tore erzielen und ließ darüber hinaus noch einiges liegen.

Auch wenn jedes Spiel seine eigene Geschichte hat und die Folgen der extremen Belastung nicht unterschlagen werden dürfen, war die Forderung nach Balance und defensiver Stabilität mehr als angebracht. Zum Rückrundenauftakt gegen Dortmund (1:3) fehlte es genau daran und angesichts dieser ‚Niederlage mit Ansage‘ blinkten die Warnlampen im Borussia-Park.

Ausgerechnet die 0:1-Niederlage in Mainz sorgt nun für etwas Beruhigung. Dort war die Ausgewogenheit zwischen Offensive und Defensive deutlich besser als in den Partien zuvor. Dass es schiefging, lag vor allem an der fahrigen Chancenverwertung. Doch grundsätzlich war dieses Spiel der richtige Ansatz.

Die kommenden fünf Gegner heißen Bremen, Hamburg, Köln, Augsburg und Stuttgart. Alle aus der Kategorie ‚machbar, aber unangenehm‘. Wenn André Schubert und die Borussen die richtigen Schlüsse gezogen haben, kann hier der Grundstein gelegt werden, bis zum Ende um die ganz großen Ziele mitzuspielen. Findet man das Gleichgewicht jedoch nicht, wird es nicht reichen.

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