Neues Jahr, neuer Trainer, neues Glück?

Neustart mit Altlasten

Created by von Marc Basten
Auf Dieter Hecking kommt es an (Foto: Alexander Scheuber / Bongarts / Getty Images)

Auf Dieter Hecking kommt es an (Foto: Alexander Scheuber / Bongarts / Getty Images)

Auf ins Jahr 2017. Der Jahreswechsel ist für Borussia Mönchengladbach mehr als nur ein symbolischer Neustart. Es wird sich einiges ändern im Borussia-Park. Doch ganz so einfach wird das angesichts der Altlasten nicht.

Neues Jahr, neuer Trainer, neues Glück? Es wäre schön, wenn diese Formel so einfach auf Borussia Mönchengladbach zu übertragen wäre. Das mit dem neuen Jahr geht klar und auch, dass mit Dieter Hecking ein neuer Trainer das Sagen hat. Aber was ist mit dem neuen Glück?

Das wird nicht ganz so leicht, schließlich tragen die Gladbacher einige Altlasten mit ins Jahr 2017. Zuvorderst natürlich die geringe Punktausbeute in der Liga. Die Lage dort darf keinesfalls unterschätzt werden, Borussia steckt definitiv im Abstiegskampf. Die zwei Auswärtsspiele zum Auftakt in Darmstadt und Leverkusen sind angesichts der teilweise kläglichen Auftritte in fremden Stadien in den letzten anderthalb Jahren kein wirklicher Mutmacher.

Dieter Hecking wird die vielbeschworene Stabilität nicht durch Handauflegen erreichen können. Seine angedachten Maßnahmen müssen sehr schnell greifen, damit ein positiver ›Flow‹ entsteht. Falls es anders kommt, droht tatsächlich bis in den Mai hinein der Existenzkampf.

Hecking hat auf seinen früheren Stationen bewiesen, dass er Mannschaften aus vergleichbaren Situationen in ruhigere Gefilde führen kann. Dazu dürfte er bei Borussia zunächst auf klare Strukturen setzen. Vor allem in der Defensive ist zu erwarten, dass die ständig wechselnden Systeme und Formationen der Vergangenheit angehören. Angesichts Heckings bisherigen Präferenzen ist davon auszugehen, dass die Viererabwehrkette wieder fester Bestandteil wird. Das kollektive Verteidigen, unter Lucien Favre die Basis für alles, wird unter Hecking eine Renaissance erleben.

In Wolfsburg und Nürnberg setzte Hecking zumeist auf ein 4-2-3-1 System, wozu ihm in Gladbach jedoch der Stoßstürmer fehlt. Hier wird er variieren müssen, falls es nicht noch einen überraschenden Transfer auf dieser Position geben sollte.

Doch bei Neuverpflichtungen dürfte der Fokus eher auf einem Abwehr- und/oder Mittelfeldspieler liegen, der gewisse Führungsqualitäten mitbringt. Der heiß gehandelte Timothée Kolodziejczak wäre qualitativ ein Dominguez-Ersatz, aber sicher nicht der gesuchte ›Mister X‹, den Max Eberl in den letzten Wochen ins Spiel brachte. Mit dieser öffentlichen Ankündigung hat sich der Sportdirektor keinen Gefallen getan.

Ob Hecking der Mannschaft mit neuem Personal ein verändertes Gesicht geben kann, wird sich in den nächsten Tagen klären. Gleichzeitig wird es von großem Interesse sein, was Hecking mit Spielern wie Nico Schulz oder Jonas Hofmann vorhat. Gerade Hofmann, im letzten Winter für viel Geld geholt, hat in dem einen Jahr unter Schubert gnadenlos enttäuscht. Gelingt unter dem neuen Trainer ein Reset oder steht sogar ein Vereinswechsel im Raum?

Es werden einige Fragen zu beantworten sein, bevor es am 21. Januar in Darmstadt mit dem 17. Spieltag weitergeht. Eine Garantie, dass der Neustart klappen wird, gibt es nicht. Aber es kann doch vieles in die richtige Richtung gelenkt werden.

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