Die Wichtigkeit einer gut besetzten Ersatzbank

Jantschke: »Das ist brutal schwer, auch für mich«

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Tony Jantschke wird den Bankplatz in den nächsten Partien wohl mit dem in der Startelf tauschen (Foto: TORfabrik.de)

Kurz vor der Pause beim Spiel gegen Hannover wurde deutlich, wie wichtig eine gut besetzte Ersatzbank für Borussia Mönchengladbach ist. Tony Jantschke musste nach dem Crash von Matthias Ginter einspringen und löste die Aufgabe mit Bravour. Auch der Torschütze zum 4:1 kam von der Bank.

Eigentlich war es wie immer in den letzten Wochen für Tony Jantschke. Borussia spielt und er ist dabei, aber eben nicht so ganz. Den Kaderplatz hat der 28-Jährige sicher, doch in der Startelf stand er zuletzt am 4. Spieltag. So nahm er auch gegen Hannover zu Spielbeginn auf der Bank Platz. Der einzige Unterschied zu den Vorwochen, dass er dies angesichts der ungemütlichen Temperaturen dick eingepackt und mit Mütze tat. Da konnte Jantschke noch nicht ahnen, dass er eine knappe dreiviertel Stunde später den Assist zum Gladbacher Führungstreffer geben würde.

Dass eine Mannschaft aus mehr als nur elf Spielern besteht, ist eine beliebte Phrase, entspricht aber den Tatsachen. Ein gut zusammengestellter Kader ist die Basis für eine erfolgreiche Saison. Bei Borussia ist die zweite und dritte Reihe aktuell extrem hochkarätig besetzt. »Wir haben sehr viel Qualität auf der Bank und es gibt auch Spieler, die dann nicht mal auf der Bank sitzen wie Fabian oder Josip«, sagt Jantschke. »Es ist schon Wahnsinn. Dieses Jahr haben wir einen sehr guten Kader und es sind bislang auch fast immer alle an Bord.«

Damit verbunden sind einige Härtefälle, wie Jantschke aus eigener Erfahrung weiß. »Es ist natürlich manchmal hart«, gibt er zu. »Wenn man sieht, dass Patrick nach einem Tor in München danach nicht mal im Kader steht. Das ist brutal schwer. Auch für mich, wenn du die ersten fünf Spiele spielst und dann doch nur die Nummer drei bist. Aber das müssen wir akzeptieren. Alle werden gebraucht, das ist unsere große Stärke.«

Zakaria: »Diese Saison ist nicht so einfach für mich«

Jantschke wurde nach der schweren Verletzung von Matthias Ginter gebraucht und stand direkt und ohne jegliche Anlaufzeit seinen Mann. Das war gegen Hannover wichtig und auf Jantschkes Verfassung wird es vermutlich auch in den nächsten Wochen ankommen. Die Nummer drei der Innenverteidiger wird aufrücken und wohl am Sonntag in Leipzig neben Nico Elvedi spielen. Das wird eine echte Bewährungsprobe - für Jantschke und die Borussia. »Wir haben bewiesen, dass wir überall gewinnen können«, sagt Jantschke. »Aber machen wir uns nichts vor - Leipzig ist eine brutal starke Mannschaft, sie haben super viel Tempo. Es wird ein sehr interessantes Spiel - mit einem hoffentlich guten Ende für uns.«

An das Spiel in Leipzig in der Vorsaison hat Denis Zakaria noch gute Erinnerungen. Damals im September bereitete er mit einem beherzten Einsatz den Treffer von Lars Stindl zum 2:2-Ausgleich vor. Ob der Schweizer Nationalspieler ähnliches am Sonntag wiederholen kann, bleibt abzuwarten. »Ich gebe mein Bestes«, sagt Zakaria. »In jedem Spiel und in jedem Training 100 Prozent. Dann muss der Coach entscheiden.« Gegen Hannover saß er zu Beginn erneut nur auf der Bank. »Diese Saison ist nicht so einfach für mich«, gibt der 21-Jährige zu. Der Shootingstar des Vorjahrs stand bislang auch nur viermal in der Startelf. »Aber ich bin da, um der Mannschaft zu helfen«. Mit seinem Tor zum 4:1 gegen Hannover betrieb der Mittelfeldspieler Werbung in eigener Sache. »Das habe ich ganz gut gemacht, da freue ich mich drüber.«

Immerhin konnte Zakaria auf sich aufmerksam machen. Patrick Herrmann und Ibo Traoré durften sich nur warmmachen, genauso wie Laszlo Bénes. Der Slowake war allerdings froh, es überhaupt mal wieder in den 18er-Kader geschafft zu haben. Noch halten alle Spieler aus der zweiten oder dritten Reihe die Füße still - weder die Ergebnisse noch die Leistungen geben Anlass, die Personalentscheidungen von Dieter Hecking infrage zu stellen. Dass sich der eine oder andere aufgrund seiner persönlichen Situation zur Winterpause Gedanken machen wird, ist klar. Doch andererseits zeigt das Beispiel Matthias Ginter - Tony Jantschke, wie sich die Lage von einem Moment zum anderen komplett ändern kann.

 


von Marc Basten und Nadine Basten

 

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