Ibrahima Traoré - Resümee und Ausblick

Ibrahima Traoré: The same procedure as every year

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Wie geht es weiter mit Ibrahima Traoré? (Foto: TORfabrik.de)

Erneut verlief eine Saison für Ibo Traoré alles andere als erfreulich und erneut waren vor allem gesundheitliche Probleme dafür verantwortlich. Fünf Startelfeinsätze sind die magere Bilanz des 31-Jährigen. Auch in der neuen Saison wird es zuvorderst darum gehen, dass Traoré fit bleibt.

Es steckt mittlerweile schon eine gewisse Tragik dahinter - wiederholt muss eine Saison von Ibrahima Traoré als ›verkorkst‹ bezeichnet werden. So wie schon in den letzten beiden Spielzeiten kam der Nationalspieler Guineas längst nicht auf das erhoffte Pensum. Im letzten Jahr um diese Zeit stellte sich einmal mehr die bange Frage, ob die Muskulatur von Traoré diesmal durchalten würde. Und nachdem die Vorbereitungsphase eigentlich sehr gut gelaufen war, gab es kurz vor dem Ende die ernüchternde Antwort: Nein! Im Testspiel in Southampton zog er sich nach wenigen Minuten einen Muskelfaserriss zu und fiel bis Mitte September aus.

Zweimal gehörte er dann zum 18-er Kader, ohne dass er zum Einsatz kam. Am fünften Spieltag gegen Frankfurt folgte die Saisonpremiere - für eine Minute. Auch in den folgenden Wochen sammelte er in Eichhörnchenmanier ein paar Minuten. Bis zu seinem Startelfdebüt gegen Stuttgart im Dezember waren es in Summe 94 Minuten. Deutlich zu wenig für einen Spieler mit seinen Ansprüchen. Aufdrängen vermochte sich Traoré bei den Kurzeinsätzen nicht. Er wirkte oft zappelig und überdreht. Dabei waren die Voraussetzungen so schlecht nicht, denn neuerliche Muskelverletzungen gab es nicht zu beklagen. Die Trainingssteuerung funktionierte, er arbeitete gemeinsam mit Borussias Ärzte- und Physioteam präventiv und das fruchtete offensichtlich.

Zweieinhalb Monate raus - Am Ende hatte Traoré noch seine Momente

Nach dem ersten Startelfeinsatz gegen Stuttgart am 14. Spieltag (Note 4,0) stand er im nächsten Heimspiel gegen Nürnberg (Note 4,0) nochmals von Beginn an auf dem Platz. Gleichwohl war die erste Halbserie für Traoré enttäuschend. Auch in der Wintervorbereitung konnte er sich nicht entscheidend in den Vordergrund drängen, da er mehrfach zur Vorsicht im Training kürzertrat. Am 19. Spieltag stand er dann etwas überraschend aufgrund des Ausfalls von Hazard in der Anfangself gegen Augsburg. Zunächst wirbelte er sehr enthusiastisch, ehe die Kurve nach unten zeigte und immer mehr Aktionen missglückten (Note 4,0).

Es war gleichzeitig der letzte Einsatz für über zweineinhalb Monate. Eine Leistenoperation ließ sich nicht mehr aufschieben, Traoré kam unters Messer und musste durch die Reha, während die Kollegen auf dem Platz zusehends den Faden verloren. Traorés überraschende Einzelaktionen hätten vielleicht in den schweren Wochen geholfen, weil er damit das gewisse Extra hätte einbringen können, was durchweg fehlte. Gegen Leipzig am 30. Spieltag gab Traoré ein Kurz-Comeback, in Stuttgart spielte er 23 Minuten, ehe er beim vorentscheidenden Spiel gegen Hoffenheim zur Pause für den verletzten Herrmann kam. Er sorgte für Schwung, schlug ordentliche Flanken und war passsicher. Eher unfreiwillig war er am 1:1 beteiligt, als Doppelpasspartner für Vorbereiter Plea fädelte er den neuerlichen Ausgleich durch Drmić entscheidend mit ein.

Ein großes Fragezeichen, wie es mit Traoré weitergeht

In Nürnberg am folgenden Wochenende blieb er aufgrund Herrmanns Ausfall in der Elf. Nach dem Führungstreffer, als der Knoten geplatzt war, wirkte auch Traoré wie aufgedreht. Er bereitete das 2:0 vor und lieferte die überragende Vorarbeit für seinen Kumpel Hazard zum 3:0 (Note 2,5). Im Saisonfinale gegen den BVB hätte er seine starke Anfangsphase krönen können, doch sein fein gezirkelter Schuss klatschte ans Lattenkreuz. Immerhin konnte Traoré für sich die Erkenntnis verbuchen, dass er am Ende doch noch seine Aktionen hatte.

Dennoch bleibt ein großes Fragezeichen, wie es mit Traoré (Vertrag bis 2021) unter Marco Rose weitergeht. Den Großteil der Vorbereitung verpasst Traoré aufgrund der Teilnahme am Afrika-Cup, zudem ist der klassische Flügelstürmer in den Systemvariationen des neuen Trainers nicht wirklich gefragt. Doch vor allem wird es auch in der neuen Saison auf die körperliche Verfassung des mittlerweile 31-Jährigen ankommen. Beim Afrika-Cup hat er alle Spiele für Guinea gemacht und die für ihn außergewöhnliche Belastung dem Vernehmen nach heil überstanden. Ein klares Bild über seinen Zustand wird man sich erst nach seiner Rückkehr in den nächsten Tagen machen können. Ob und wie Marco Rose mit einem hoffentlich gesunden Traoré plant, bleibt abzuwarten.

 


von Marc Basten

 

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