Transfervollzug

Fix! Breel Embolo wechselt zur Borussia

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Breel Embolo wechselt von Schalke 04 zu Borussia Mönchengladbach (Foto: Michael Regan / Bongarts / Getty Images)

Der Transfer von Breel Embolo zu Borussia Mönchengladbach ist fix. Der 22-Jährige Schweizer wechselt von Schalke 04 zur Fohlenelf und unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Damit verpflichtet Max Eberl einen Wunschkandidaten, der vom Profil her perfekt zur ‘neuen’ Borussia passt. Gleichzeitig begibt sich Borussia mit Embolo ins Risiko.

Hartnäckigkeit ist eine Eigenschaft, über die Max Eberl ohne Zweifel verfügt. Schon 2016 galt Breel Embolo als ganz heißer Kandidat für einen Wechsel zur Fohlenelf. Doch dann grätschte den Gladbachern beim Vorhaben, das Riesentalent aus der Schweiz in den Borussia-Park zu locken, Schalke 04 dazwischen. Sie zahlten an den FC Basel eine Ablöse von über 25 Millionen und offerierten dem damals 19-Jährigen ein Riesengehalt. Das waren die Zeiten, als Königsblau im Gehaltsgefüge nur unwesentlich hinter dem Branchenprimus aus München lag und Embolo, damals gerade zum kommenden Megastar hochgejazzt, nicht widerstehen konnte.

Doch die Zeit in Gelsenkirchen wurde für den Angreifer alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Natürlich lag das auch der allgemeinen Entwicklung der Schalker, die zu keiner Zeit den fußballerischen Anspruch erfüllen konnten, den ein so hochbezahlter Kader eigentlich zwingend hergeben musste. Vor allem kam Breel Embolo zu Beginn seiner Schalker-Zeit - nachdem er ausgerechnet beim 4:0 über Gladbach doppelt getroffen hatte - das Brutalo-Foul von Konstantinos Stafylidis in Augsburg in die Quere. Embolo wurden Wadenbein sowie Sprunggelenk regelrecht zertrümmert und einige Zeit hing die Fortsetzung seiner Karriere am seidenen Faden.

Karriereende drohte - Fußbruch in der letzten Saison

Erst im September 2017 stand der Schweizer wieder auf dem Platz, doch er war längst nicht in der Verfassung wie vor seiner Verletzung. Man gab ihm auf Schalke zwar die nötige Zeit und verheizte ihn aufgrund gewisser Sorgen um die Stabilität des Gelenks nicht, doch so richtig kam Embolo (21 Spiele, 3 Tore) in der Vizemeister-Saison unter Domenico Tedesco nicht auf Touren. In der jetzt abgelaufenen Spielzeit, die für Schalke bekanntlich zu einem Desaster wurde, blieb ihm das Verletzungspech treu. Ein Fußbruch sorgte für eine Zwangspause von November bis März, so dass er letztlich nur auf 20 Einsätze (5 Tore, 4 Assists) und in der kriselnden Schalker Mannschaft nicht wirklich zur Geltung kam.

Die schwache Schalker Saison, Liquiditätsbedarf in Gelsenkirchen, ein hoch dotierter Vertrag mit unrealistischen Ausstiegsklauseln, die eingangs erwähnte Hartnäckigkeit von Max Eberl und letztlich der Wunsch des Spielers, sich zu verändern, haben es schließlich ermöglicht, Breel Embolo mit Verspätung doch noch nach Mönchengladbach zu lotsen. Die Ablösesumme wurde wie üblich offiziell nicht bekannt gegeben, im Raum stehen rund 11 Millionen Euro plus diverse erfolgsabhängige Nachzahlungen. Das ist, nicht nur im Vergleich zur Summe, die Schalke nach Basel zahlte, ein marktgerechter Preis. Zumal Embolo von seinen Anlagen her - Wucht, Dynamik und Tempo - ideal zum von Neu-Trainer Marco Rose angedachten Stil passt.

Der richtige Mann am richtigen Ort oder doch ein Problemfall wie Drmic?

Dennoch geht Borussia mit der Verpflichtung von Breel Embolo ein nicht zu unterschätzendes Risiko ein. Vom medizinischen Standpunkt her dürfte der Schweizer als komplett gesund gelten, sonst hätte man ihn nach eingehenden Untersuchungen nicht geholt. Doch die schwere Verletzung hat ihre Spuren hinterlassen, Embolo galt lange Zeit auf Schalke als nicht hundertprozentig belastbar, der Fußbruch im letzten Jahr passierte während eines normalen Zweikampfs. Immer wieder hatte er mit kleineren und größeren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Weder auf Schalke noch bei seinen Einsätzen für die Schweizer Nationalmannschaft präsentierte sich der Angreifer in der Verfassung wie vor dem Horror-Foul im Oktober 2016. Die Luftveränderung in Richtung Mönchengladbach könnte möglicherweise physisch wie psychisch zum Knotenlöser für Embolo werden, auf der anderen Seite ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die Borussen einen medizinischen Problemfall der Kategorie Josip Drmic an Land gezogen haben.

Sollte Embolo, wie erhofft, gesund bleiben und Marco Rose ihn wieder auf das ‘Vor-Schalke-Niveau’ hieven können, hat sich Borussia erstklassig verstärkt. Die ‘neue’ Fohlenelf wird mit einer Menge Offensivpower daherkommen, zumal auch die Verpflichtung von Marcus Thuram (21) kurz dem Abschluss stehen soll. »Wir kennen Breel Embolo schon seit mehreren Jahren und haben ihn in seiner Zeit bei Schalke natürlich weiter beobachtet«, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl anlässlich der offiziellen Verkündung des Transfers. »Breel hatte in den vergangenen drei Jahren großes Pech mit zwei schwereren in Spielen erlittenen Verletzungen und natürlich haben wir uns auch im Detail mit seinem Gesundheitszustand beschäftigt. Wir sind überzeugt, dass wir ihm hier einen Neustart ermöglichen können und dass wir viel Freude an ihm haben werden. Er ist ein schneller, wuchtiger und torgefährlicher Angreifer, der sehr, sehr gut in unseren Kader passt.«

 


von Redaktion TORfabrik

 

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