Herrmann trifft nach 32 Sekunden

»Es war eine runde Leistung«

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Herrmann trifft direkt nach seiner Einwechslung (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Herrmann trifft direkt nach seiner Einwechslung (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Ausgelassene Stimmung im Borussia-Park nach dem überraschend deutlichen 4:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart. Die taktische Marschroute ging voll auf und Patrick Herrmann sorgte für das emotionale Highlight.

Es war schon erstaunlich, wie deutlich Borussia Mönchengladbach am Mittwochabend den VfB Stuttgart beherrschte. Mit verantwortlich dafür war sicherlich die veränderte Grundausrichtung, mit der André Schubert nicht nur die Schwaben überraschte. Mit der Dreierabwehrkette sorgte er für Überzahl im Mittelfeld und damit für Stabilität in der Defensivzentrale. »Wir wollten als Team versuchen, die Rückräume besser zu schließen«, erklärte der Coach. »Wir haben viele Spieler, die offensiv denken und bei Ballverlusten manchmal zu viele Leute vor dem Ball. Dann ist es schwer zu verteidigen«.

Das war gegen Stuttgart anders. »Weil alle miteinander und füreinander gearbeitet haben«, so Schubert. »Die Mannschaft hat es überragend gemacht«. Hinten stimmte die Raumaufteilung und vorne gaben die Borussen den Gästen einige Rätsel auf. »Durch die Positionswechsel waren wir schwer zu greifen«, freute sich Schubert.

Auch Thorgan Hazard strahlte nach dem Spiel, schließlich durfte er nicht nur in zentraler Rolle ran, sondern er steuerte auch einen Treffer bei. »Das eine Tor war heute das Minimum«, sagte der Belgier. Schließlich hatte er noch die Latte getroffen und darüber hinaus weitere gute Möglichkeiten. »Der Trainer gibt mir viel Selbstvertrauen und er hat mich heute auf meiner Lieblingsposition spielen lassen«.

Hazard lobte seinen Sturmkollegen Raffael (»Mit ihm kann man einfach gut zusammenspielen, wir nennen ihn Maestro«) und freute sich über das gelungene Heimcomeback von Patrick Herrmann. »Das ist gut für sein Selbstvertrauen, Patrick ist ein wichtiger Spieler fürs Team«. Dass nun mit Herrmann ein weiterer Konkurrent wieder fit ist, sieht Hazard als Ansporn. »Es ist ein großer Konkurrenzkampf, aber dadurch haben wir einen hohen Level«.

Dass Patrick Herrmann nach seiner Einwechslung mit der ersten Aktion gleich das Tor markierte, war natürlich die Szene des Abends. »Er trifft nach 32 Sekunden - das ist überragend für Patrick«, sagte André Schubert. »Ich wusste gar nicht, dass ›Knippi‹ hellseherische Fähigkeiten hat«, meinte Herrmann in Richtung Stadionsprecher Torsten Knippertz, der Herrmann bei der Einwechslung als nächsten Torschützen (mit Fragezeichen) angekündigt hatte. Herrmann machte aus dem Fragezeichen ein Ausrufezeichen.

»Das war ein geiles Gefühl, das kann man gar nicht beschreiben«, strahlte ›Flaco‹. »Beim Jubel hat man gesehen, dass einiges aus mir rausgebrochen ist«.

»Das war ein perfektes Comeback für Patrick«, meinte Kapitän Granit Xhaka. »Er war richtig heiß heute und hat das auch gezeigt«. Xhaka freute sich vor allem über die gute Mannschaftsleistung. »Die Balance zwischen Offensive und Defensive hat gepasst und Stuttgart war überrascht, wie wir gespielt haben. Der Sieg ist hochverdient«.

Zu bemängeln war allenfalls die relativ lasche Chancenverwertung. »Wir hätten es in der ersten Halbzeit schon entscheiden können«, sagte Xhaka und Schubert ergänzte: »Die eine oder andere Chance hätten wir schon konsequenter nutzen können«.

Dennoch waren letztlich alle hochzufrieden. »Wir haben die Torchancen rausgespielt und am Ende auch genutzt - es war eine runde Leistung«, resümierte Schubert.

Der einzige Wermutstropfen war die Verletzung von Oscar Wendt. »Oscar ist eigentlich nie verletzt«, wunderte sich Schubert. Doch als Wendt nach einem Antritt die »typische Handbewegung am Oberschenkel« machte, ahnte nicht nur Schubert: »Nach den ersten Reaktionen tippe ich auf einen Muskelfaserriss«. Eine nähere Untersuchung am Donnerstag wird Aufschluss geben.

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