Einzelkritik: Bayern München - Borussia Mönchengladbach 0:3 (0:2)

Ein Überraschungscoup dank Effizienz und ganz viel Teamwork

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So sehen Sieger aus: Florian Neuhaus, Patrick Herrmann und Thorgan Hazard freuen sich über den Coup (Foto: Sebastian Widmann / Bongarts / Getty Images)

Höchst effizient in den wenigen Abschlusssituationen, dazu mit ganz viel Teamwork in der Arbeit gegen den Ball - das waren die Zutaten für den 3:0-Überraschungscoup von Borussia Mönchengladbach in München. In einer guten Mannschaft fiel niemand ab, wie die Einzelkritik zeigt.

Yann Sommer: Eine weiße Weste - die erste in dieser Spielzeit -, drei gehaltene Torschüsse und zwei abgefangene Flanken - das sind Werte, wie man sie bei einem Auswärtsspiel in München eher nicht erwartet. Doch Yann Sommer wurde nur zweimal wirklich gefordert. Zunächst parierte er Müllers Kopfball nach zwei Minuten sensationell. Doch weil der Bayer abseits stand, fand dieser Monsterreflex von Sommer keine Berücksichtigung in der Statistik. Alsdann warf er sich Robben am langen Pfosten so schnell entgegen, dass er den Schuss des Niederländers ›erstickte‹. Die weiteren Bälle auf sein Tor waren Pflichtaufgaben, eine hohe Hereingabe ließ er unter grenzwertiger Bedrängnis fallen, was folgenlos blieb. Im Spielaufbau diesmal mit viel Streuung - dreimal flog der Ball ins Seitenaus und mehrere Abschläge landeten nicht mal in der Nähe eines Mitspielers. Note 3,0.

Michael Lang: Das erste Spiel des Schweizers über die volle Distanz - mit 11,4 Kilometern war das eine durchaus anstrengende Angelegenheit. Lang beschränkte sich nahezu komplett auf die Defensive, auch wenn er an der Kombination vor dem ersten Tor beteiligt war. Er verteidigte aufmerksam gegen Alaba oder James. Im Zweifel ließ er im Vertrauen auf das gut gestaffelte Zentrum die Hereingaben zu, wodurch er komplett ohne Foulspiel auskam. Einmal vor der Pause sah er gegen James nicht gut aus, im zweiten Durchgang hatte er zwei-, dreimal Probleme mit Ribery. So ließ er den Franzosen zu einfach aufs kurze Eck schießen. Lang rückte mehrfach mit ein und gefiel hier mit gutem Kopfballspiel. Auch einige bewusste Weiterleitungen per Kopf an der Seitenlinie waren gelungen. Note 3,0.

Matthias Ginter: Wartete mit einer absolut konzentrierten und stabilen Vorstellung auf. Er bildete gemeinsam mit Elvedi ein Bollwerk, nahezu jede Hereingabe in den Strafraum wurde abgeräumt. Ginter war bissig, aber gleichzeitig auch so umsichtig, dass er nie in ›Foul-Trouble‹ geriet. Obwohl die Bayern den Ball durchaus oft in den Gladbacher Strafraum brachten, behielt Ginter stets die Übersicht. Im Aufbauspiel war der Nationalspieler diesmal vergleichsweise zurückhaltend. Note 2,5.

Nico Elvedi: Überzeugte in der Innenverteidigung mit gutem Stellungs- und Kopfballspiel. In Zusammenarbeit mit Ginter hatte er die Lufthoheit im Strafraum. Lewandowski bekam zentral keine Schnitte. Als er Elvedi im zweiten Durchgang einmal entwischte, stand der Pole knapp im Abseits. Elvedi war im Spielaufbau der deutlich aktivere der beiden Innenverteidiger und zeigte sich ausgesprochen sicher im Passspiel (97%). Ein paar Mal rückte er auch in die Hälfte der Bayern vor. In einer Situation in der ersten Halbzeit lief er sogar bis an den gegnerischen Sechzehner, trabte dann allerdings etwas sehr gemütlich wieder zurück. Richtig stark war seine Flugkopfballrettung in der 69. Minute. Note 2,5.

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