Jonas Hofmann - Bereit für die Champions League?

Ein halbes Jahr Anlauf

Created by von Marc Basten
Jonas Hofmann ist gefordert (Foto: Maja Hitij / Bongarts/ Getty Images)

Jonas Hofmann ist gefordert (Foto: Maja Hitij / Bongarts/ Getty Images)

Als Jonas Hofmann in der Winterpause für durchaus gutes Geld von Dortmund nach Mönchengladbach wechselte, war er als Soforthilfe bei der Fohlenelf eingeplant. Doch er blieb eine Randfigur. Das soll sich jetzt ändern.

Es war der spektakulärste Wechsel innerhalb der Bundesliga in der letzten Winterpause: Jonas Hofmann kam für einen hohen einstelligen Millionenbetrag von Borussia Dortmund an den Niederrhein. Die Gladbacher benötigten dringend einen Offensivspieler, nachdem André Hahn und Patrick Herrmann verletzt ausfielen und André Schubert wenig Alternativen zur Verfügung standen.

Jonas Hofmann war derweil in Dortmund nach einem vielversprechenden Saisonstart nicht mehr über den Status des Ergänzungsspielers hinausgekommen. Er wollte endlich spielen und so kam das Angebot aus Gladbach wie gerufen. »Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte«, sagte Hofmann nach dem ersten Training in Gladbach Anfang Januar. »Mit Spielpraxis kommt alles von alleine«, war er sich sicher.

Im ersten Bundesligaspiel gegen seinen Ex-Klub Dortmund kam er in den letzten acht Minuten in eine Partie, die schon verloren war. Eine Woche später in Mainz, für die er in 10 Pflichtspielen 3 Tore erzielte, stand Jonas Hofmann erstmals in der Startelf. Nach 70 Minuten wurde er ausgewechselt und in der Einzelkritik hieß es anschließend: ‚Unter dem Strich brauchbare Ansätze mit deutlich Luft nach oben‘.

In Darmstadt sammelte er Pluspunkte in eigener Sache

Diese Einschätzung gilt auch nach Ende des ersten Halbjahrs, wobei der 23-Jährige nicht wirklich viele Gelegenheiten bekam, sich in Szene zu setzen. Denn aus der angestrebten Spielpraxis wurde nichts. Nach dem zweiten Rückrundenspieltag in Mainz kam Hofmann nur noch auf fünf Kurzeinsätze, in neun Partien wärmte er sich vergeblich auf. Erst am letzten Spieltag in Darmstadt, als es um nichts mehr ging, kam er zu seinem zweiten Startelfeinsatz und durfte erstmals über die komplette Distanz ran.

Von 1530 möglichen Minuten absolvierte Jonas Hofmann lediglich 152. Das vordringliche Ziel, Spielpraxis zu erhalten, hat er eindeutig verfehlt. Hofmann konnte sich im Training nicht so aufdrängen, dass André Schubert ihn zwingend hätte bringen müssen. Zudem verschärfte sich die Konkurrenzsituation durch die Rückkehr der Rekonvaleszenten Patrick Herrmann und André Hahn.

Gleichwohl wäre es zu früh, den ehemaligen U21-Nationalspieler als Fehleinkauf abzustempeln. Dass er durchaus das Zeug hat, eine gewichtige Rolle zu spielen, zeigte er in Darmstadt. Dort sammelte er Pluspunkte in eigener Sache, war an fast allen Angriffen beteiligt, ließ sich fallen und war der laufstärkste Akteur auf dem Platz. Seine Ballmitnahme und die Körperbewegungen verdeutlichten das Potenzial, über das der gebürtige Heidelberger verfügt.

Es liegt an Hofmann, seine Anlagen zu nutzen

Sieht man es positiv, dann hat Jonas Hofmann ein halbes Jahr Anlauf genommen, um in Mönchengladbach anzukommen. In der jetzt begonnenen Vorbereitungsphase ist er gefordert, seinen Ambitionen Nachdruck zu verleihen. Dazu muss er auf und neben dem Platz in die Offensive gehen.

Den Spielertyp Jonas Hofmann kann Borussia jedenfalls gut gebrauchen. Er ist flexibel einsetzbar und muss nicht zwangsläufig über den Flügel kommen. Auch im rochierenden ‚Sturmdreieck‘ kann er spielen, seine Antritte aus der Tiefe sind richtig stark. Hofmann trifft intuitiv viele richtige Entscheidungen am Ball, verpasst aber oft die Finalisierung in Form eines zielstrebigen Abschlusses oder Zuspiels.

Doch daran kann er arbeiten. Jonas Hofmann muss sich richtig reinhängen und aufdrängen, um den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Die Anlagen sind da, es liegt an ihm, sie zu nutzen.

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