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Dreierkette! Notlösung oder mehr?

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Oscar Wendt torfabrik.de Borussia Moenchengladbach

Oscar Wendt ist im linken Mittelfeld ein Schlüsselspieler, wenn Borussia mit Dreierkette spielt (Foto: Dean Mouhtaropoulos / Bongarts / Getty Images)

Gegen Hoffenheim ließ Dieter Hecking zum zweiten Mal in der Rückrunde mit Dreierkette spielen. Nach dem Teilerfolg stellt sich die Frage, ob die Grundordnung nur eine Notlösung oder doch mehr ist.

Ende Januar war es, im zweiten Auswärtsspiel der Rückrunde in Frankfurt. Erstmals in dieser Saison änderte Dieter Hecking die bewährte 4-4-2-Grundordnung und ließ mit einer Dreierkette spielen. Gebildet wurde diese von Ginter, Vestergaard und Elvedi. »Ich war sehr zufrieden mit der Umsetzung«, sagte Hecking später. Der 0:2-Niederlage zum Trotz.

Moniert hatte der Coach, dass in der Rückwärtsbewegung das ballentfernte Halbfeld zunächst zu offen gewesen sei. »Das war der Abstimmung geschuldet. Aber die Mannschaft hat schon im Spiel gelernt und die Räume immer besser zubekommen.«

Die Ansätze waren da, auch weil die Abwehr nicht großartig in Verlegenheit geriet und die drei Verteidiger mit genügend Tempo dagegenhalten konnten. Dennoch verschwand die Dreierkette fortan wieder in der Mottenkiste. »Man muss auch die Spieler dafür haben, um so ein System richtig gut spielen zu können«, sagte Hecking.

Oscar Wendt erfüllt die Anforderung

Vor allem die Außenbahnen gehören im Konstrukt mit der Dreierkette zu den Schlüsselpositionen. Bei eigenem Ballbesitz geht es im Stile eines Flügelstürmers nach vorne, in der Rückwärtsbewegung muss flugs auf Außenverteidiger umgeschaltet werden. Das erfordert neben großer Laufbereitschaft vor allem auch ein Gespür für die Situation.

Auf der linken Seite hat Borussia mit Oscar Wendt einen Spieler, der diese Anforderung erfüllt. Doch ausgerechnet Wendt verletzte sich in Frankfurt und fiel lange aus. Es ist bezeichnend, dass Hecking erst wieder zur Dreierkette (Jantschke, Ginter, Elvedi) zurückkehrte, als Wendt gegen Hoffenheim sein Comeback gab.

Dreierkette mit variabler Umsetzung davor macht Sinn

Rechts agierte - wie auch in Frankfurt - Patrick Herrmann. Der ist bekanntlich kein geborener Defensivspieler, was vor allem in Frankfurt beim ersten Gegentor deutlich wurde. Gegen Hoffenheim machte er es allerdings bedeutend besser. Der 27-Jährige bringt von den aktuell zur Verfügung stehenden Spielern am ehesten die Qualitäten mit, diese Rolle auszufüllen.

Sowohl die Partien in Frankfurt als auch gegen Hoffenheim haben gezeigt, dass die Dreierkette mit einer variablen Umsetzung davor durchaus Sinn machen kann. Das System dürfte in den nächsten Wochen eine Option bleiben, zumal Hecking aufgrund der nach wie vor angespannten und kaum kalkulierbaren Personalsituation ohnehin improvisieren muss.

von Marc Basten

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