Der Trainer steht blendend da

Hecking der große Gewinner des ersten Saisondrittels

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Dieter Hecking hat Borussia auf den zweiten Tabellenplatz geführt (Foto: TORfabrik.de)

Knapp ein Drittel der Saison ist gespielt, die Länderspielpause bringt Gelegenheit, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Borussia Mönchengladbach steht blendend da, Trainer Dieter Hecking hat sich als der große Gewinner entpuppt.

Die vielen Kritiker, die Dieter Hecking im Frühjahr nur zu gerne vom Gladbacher Hof gejagt hätten, sind seit Wochen ziemlich kleinlaut geworden. Sie hatten die Fähigkeiten des Fußballlehrers angezweifelt, ihn als ahnungsloses Auslaufmodell verunglimpft und gar als Totengräber des Gladbachers Fußballs beschimpft. Nach nunmehr elf Spieltagen grüßt Hecking mit seiner Mannschaft vom zweiten Tabellenplatz, hat 23 Punkte eingefahren und ist der große Gewinner des ersten Saisondrittels.

Natürlich hat es in der Vergangenheit auch schon mal ähnliche Erfolgsserien gegeben, bei denen ein Trainer einfach nur Glück hatte und sein tatsächlicher Anteil eher klein war. Dieter Hecking allerdings hat an dem aktuellen Höhenflug seiner Mannschaft durchaus mehr als nur begleitend mitgewirkt. Er hat nach der vergangenen Saison seine Idee unterbreitet, wie Borussia künftig Fußball spielen soll, hat ein neues System und eine insgesamt deutlich mutigere Herangehensweise eingeführt.

Hecking schafft es, die Qualität des im Sommer sinnvoll verstärkten Kaders nahe am Optimum zu nutzen. Möglich ist das, weil auch die übrigen Änderungen greifen, die vor der Saison eingeführt wurden. Dass es im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren nahezu keine größeren Verletzungen gibt, ist neben einer Portion Glück - die immer dazu gehört - zu einem Großteil der Arbeit der neu strukturierten medizinischen Abteilung geschuldet. Davon profitiert letztendlich der Trainer, weil er seine Mannschaft unter ganz anderen Aspekten aufstellen kann.

Hecking hat den Mund nicht zu voll genommen

Hecking hatte im Frühjahr inmitten der Krise gesagt, dass er sich daran messen lassen würde, wenn er mal den nahezu kompletten Kader zur Verfügung hätte. In den drei Monaten dieser Spielzeit ist das der Fall und man kann attestieren, dass Hecking den Mund nicht zu voll genommen hat.

Der Gladbacher Fußball ist attraktiv, die 23 Punkte sind verdient, daran gibt es bei objektiver Betrachtungsweise keine Zweifel. Am 11. Spieltag des Vorjahrs hatten die Fohlen zwar nur fünf Zähler weniger auf dem Konto, aber wer sich das damalige 1:1 gegen Mainz nochmals in Erinnerung ruft, wird feststellen, dass fußballerisch Welten dazwischen liegen.

Auch wenn es nach einem Drittel der Saison zu früh ist, die Nachhaltigkeit der Arbeit abschließend zu beurteilen, ist der eingeschlagene Weg zweifelsohne richtig. Dieter Hecking steht blendend da, auch was seine eigene Situation betrifft. Er kann mehr als entspannt in die Gespräche über seine Zukunft gehen und kokettiert nicht von ungefähr damit, dass es ja möglicherweise auch noch andere Optionen für ihn geben könnte, als eine Verlängerung bei Borussia. Die Ausgangsposition hat sich jedenfalls deutlich verändert - Dieter Hecking ist der große Gewinner des ersten Saisondrittels.

 


von Marc Basten

 

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