Topspiel zum Bundesligaauftakt

»Die Qualität unseres Kaders nutzen«

Created by von Marc Basten und Nadine Basten
André Schubert auf der PK am Freitag (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

André Schubert auf der PK am Freitag (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach wird sich in der Champions League mit großen Teams messen. Einen Vorgeschmack darauf gibt es am Samstag (18.30 Uhr) am ersten Bundesligaspieltag, wenn mit Bayer Leverkusen eine Klassemannschaft in den Borussia-Park kommt.

So ganz ist die Champions-League-Atmosphäre noch nicht aus dem Borussia-Park entwichen. Das spektakuläre 6:1 gegen Bern am Mittwoch, die Auslosung zur Gruppenphase am Donnerstag - die Königsklasse ist immer noch das ›große Ding‹. »Es ist überragend«, sagt André Schubert mit Blick auf die kommenden europäischen Aufgaben. »Champions League heißt, sich mit den Besten der Besten zu messen. Was gibt es für größere Herausforderungen, als gegen diese Teams zu spielen? Für uns als Mannschaft und Verein ist das eine überragende Gruppe. Wir freuen uns mit allem Herz und Leidenschaft darauf, uns diesen Aufgaben zu stellen. Und dann schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt«.

Doch vor den Feiertagen auf der glanzvollen Bühne wartet auf die Borussen das ›Alltagsgeschäft‹ Bundesliga. Wobei die Auftaktpartie am Samstag eigentlich auch in die Kategorie Feiertag gehört. Schließlich ist Bayer Leverkusen ebenso in der Champions League vertreten. Und die Farbenstädter gehen höchst ambitioniert in die neue Spielzeit. »Wir treffen auf einen Gegner, der große Ziele hat«, sagt Schubert. »Bei Bayer haben sie gesagt, dass sie den besten Kader seit vielen Jahren haben. Alles was aus Leverkusen kommt, geht in Richtung Angriff nach oben. Das ist eine absolute Topmannschaft. Dementsprechend ist es im ersten Spiel gleich ein riesen Brett, aber wir freuen uns darauf«.

Die Umstellung von Champions League auf Bundesliga wird für die Borussen kein Problem sein - im Gegenteil. Leverkusen ist von der Qualität her ein anderes Kaliber als Young Boys Bern. So viel Zeit und Raum, wie die Schweizer den Borussen am Mittwoch ließen, wird Bayer niemals gewähren.

Beide Teams ähneln sich im Stil, der direkte Weg nach vorne ist jeweils die erste Option. Allerdings ist das bei Bayer extremer ausgeprägt, wie André Schubert erklärt: »Ein großer Unterschied liegt in der Reaktion nach Ballgewinn. Leverkusen versucht, sehr schnell in die Tiefe zu kommen und es gibt öfter einen offenen Schlagabtausch, wenn der Gegner sich darauf einlässt. Wenn wir den Ball gewinnen, wollen wir auch immer den ersten Blick Richtung gegnerischem Tor haben. Wenn dann aber die Wahrscheinlichkeit eines guten Angriffs zu gering erscheint, brechen wir das ab und versuchen Ballkontrolle und Ballbesitz zu haben. Das ist mit der größte Unterschied«.

Für diese Art von Fußball ist Christoph Kramer eine Idealbesetzung. Für den 25-Jährigen ist die Partie gegen Leverkusen natürlich sehr speziell. Die Geschichten darüber sind allerdings fast schon so oft erzählt, wie die vom Knockout im WM-Finale. Unabhängig davon hat der Rückkehrer in den ersten Pflichtspielen gezeigt, wie wertvoll er für sein neues, altes Team werden kann. »Er ist ein sehr wichtiger Strukturspieler«, sagt Schubert. »Er ist laufstark, ein guter Balleroberer und ein Ballbesitzspieler, der sich viel zeigt und der immer wieder unseren Angriff mit initiiert«.

Es ist also davon auszugehen, dass Kramer gegen seinen Ex-Klub in der Startelf stehen wird. Daneben könnte es wieder einige Veränderungen geben, die André Schubert allerdings nicht mal ansatzweise erläutert. Der Trainer lässt sich nicht in die Karten schauen, was verständlich ist. Mittlerweile ist der Kader so stark, dass einige unerwartete Umstellungen einen Gegner durchaus kalt erwischen können.

»Wir ändern jetzt nicht, um zu ändern«, so Schubert. »Es geht nicht darum, dass jeder Spieler am Ende gleich viele Minuten gespielt hat. Wir wollen möglichst erfolgreich sein und werden versuchen, die richtigen Lösungen zu finden. Es geht mir nicht darum, Wechselrekorde zu brechen. Aber wir wollen die Qualität unseres Kaders nutzen«.

Zu den bekannten ›Patienten‹ Dominguez, Drmić, Marvin Schulz und Doucouré haben sich nach dem Bern-Spiel keine weiteren Spieler gesellt, so dass Borussias Trainer einige vielversprechende Optionen hat.

Das Topspiel des ersten Spieltags verspricht jedenfalls eine ›heiße Kiste‹ zu werden. Nicht nur wegen der beiden Topteams, die sich im nahezu ausverkauften Borussia-Park gegenüberstehen werden. Denn wenn Dr. Brych die Partie um 18.30 Uhr anpfeift, sind noch Temperaturen von über 30 Grad vorausgesagt.

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