Kann sich Borussia oben festsetzen?

Der Sechserpack bis Weihnachten

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Noch sechs Spiele bis Weihnachten warten auf die Gladbacher Borussen (Foto: TORfabrik.de)

Der Abschnitt vor der aktuellen Länderspielpause war die ›Reifeprüfung im Herbst‹, die Borussia Mönchengladbach gemeistert hat. Nunmehr steht der Sechserpack bis Weihnachten an, der Chancen und Risiken mit sich bringt.

Vor gut einem Monat ging es für Borussia Mönchengladbach nach der Länderspielpause um die ›Reifeprüfung im Herbst‹. Viermal Liga, einmal Pokal standen auf dem Programm und was mit dem wichtigen Heimsieg über Mainz erfolgreich begann, schien sich nach der üblichen Niederlage in Freiburg und der heftigen Klatsche im Pokal daheim gegen Leverkusen zu einer echten Problemsituation zu wandeln. Doch die überzeugenden Siege gegen Düsseldorf und vor allem bei Werder Bremen sorgten dafür, dass die Gladbacher in der Spur geblieben sind und mit 23 Punkten nach elf Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz stehen.

Sportdirektor Max Eberl spricht von einer »herausragenden Ausgangslage«, die sich die Mannschaft vor dem abschließenden Sechserpack bis Weihnachten erarbeitet und erspielt hat. Sowohl Trainer als auch Sportdirektor etablieren eine durchaus selbstbewusste und forsche Sprachregelung, indem sie die aktuelle Situation nicht mehr nur als eine ›Momentaufnahme‹ einordnen. Borussia, so sagt Eberl, habe mit dieser Punktausbeute und dem zweiten Tabellenplatz nach dem elften Spieltag bereits »etwas erreicht.«

Diejenigen, die sich in der Vergangenheit an der permanent propagierten ›Einstelligkeit‹ störten und es nicht verstehen wollten, warum sich die Gladbacher Verantwortlichen nicht mit einer offensiveren Zielrichtung positionierten, dürfen die neue Sprachregelung erfreut zur Kenntnis nehmen. Die Borussen sehen sich als das, was sich aktuell aus der Tabelle ergibt: als eine Spitzenmannschaft.

Der Sechserpack bis Weihnachten hat es in sich, er bietet aber alle Möglichkeiten

Dass dem wirklich so ist, gilt es in den letzten sechs Partien bis zum Jahresende unter Beweis zu stellen. Der Fokus muss geschärft bleiben, das weiß auch Max Eberl. Er spricht davon, dass die positive Stimmung und das Selbstvertrauen mitgenommen werden müssen, gleichzeitig aber die Balance bewahrt und die jeweils nächste Aufgabe mit Demut und Vorsicht anzugehen sei. Das wird eine echte Herausforderung, denn die Erwartungshaltung wird nicht kleiner, wenn man sich auf eine Stufe mit Dortmund oder Bayern stellt.

Schon gegen Hannover am Sonntag wird es kompliziert, denn angesichts der Ausgangslage erwartet jeder einen klaren Heimsieg. Das gilt auch für die beiden weiteren Heimspiele des Jahres: Sowohl gegen den VfB Stuttgart, als auch gegen Nürnberg ist Borussia der eindeutige Favorit. Die neun Punkte aus den letzten drei Partien 2018 im Borussia-Park scheinen wie reife Früchte, die man nur pflücken muss. Doch genau darin liegt die Gefahr.

Auswärts stehen dagegen gleich drei richtige Spitzenspiele an. Zunächst in Leipzig beim aktuellen Tabellendritten, dann in Hoffenheim (6.) und schließlich das Wiedersehen mit Lucien Favre im Dortmunder Westfalenstadion. Der Sechserpack bis Weihnachten hat es in sich, er bietet aber alle Möglichkeiten, sich nachhaltig oben festzusetzen. Dazu sollten die Borussen in der Lage sein - zumindest wenn man das neue eigene Selbstverständnis als Maßstab nimmt.

 


von Marc Basten

 

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