Marvin Schulz - Bereit für die Champions League?

Der nächste Schritt?

Created by von Marc Basten
Marvin Schulz in der Königsklasse (Foto: Oli Scharff / AFP / Getty Images)

Marvin Schulz in der Königsklasse (Foto: Oli Scharff / AFP / Getty Images)

Marvin Schulz startete zu Beginn der abgelaufenen Saison als Innenverteidiger durch. Doch so schnell er auf der Bühne auftauchte, so schnell verschwand er wieder in der zweiten Reihe. Folgt in der neuen Saison der nächste Schritt?

Als Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Saison am 1. Spieltag bei Borussia Dortmund antrat, schickte Lucien Favre den sogenannten ›Kinder-Riegel‹ ins Rennen. Andreas Christensen (19) und Marvin Schulz (20) bildeten die Innenverteidigung. Und beide zahlten bei der 0:4-Klatsche im Westfalenstadion einiges an Lehrgeld.

Lucien Favre entschied sich daraufhin, Christensen in den nächsten Partien außen vor zu lassen. Marvin Schulz dagegen blieb weiter in der Startelf. Sowohl am zweiten Spieltag gegen Mainz und in der darauffolgenden Woche in Bremen spielte er 90 Minuten als Innenverteidiger.

Gegen Mainz machte es Schulz trotz der Heimniederlage ordentlich, in Bremen dagegen präsentierte er sich noch zu ›grün‹ für die Bundesliga. Obwohl er mit Roel Brouwers einen erfahrenen Nebenmann an der Seite hatte, bekam er keinen Zugriff auf den Bremer Ujah. Der verlud den Jungspund Schulz mehrfach und holte zudem einen Elfmeter raus, als Schulz den Stürmer quasi einlud.

Im neuen Jahr verschwand Schulz in der zweiten Reihe

Danach nahm Favre, der übrigens den gleichen Berater hat wie Schulz, den Youngster aus der Schusslinie und bot ihn nicht mehr auf. Auch Nachfolger André Schubert setzte auf andere Akteure. Während Andreas Christensen zu einer festen Größte wurde, kam Schulz nur noch zu vier Kurzeinsätzen in der Liga und zwei Einwechslungen in der Champions League. Im Gegensatz zu Favre setzte Schubert den U-Nationalspieler im defensiven Mittelfeld und nicht in der Innenverteidigung ein.

Im neuen Jahr verschwand Marvin Schulz wieder in der zweiten Reihe. In den ersten vier Spielen stand er noch im 18er-Aufgebot, kam aber nicht zum Zuge. Von Anfang Februar bis Mitte April absolvierte er sieben Partien für die U23 in der Regionalliga. Bei den Profis spielte er keine Rolle.

Erst ab dem 31. Spieltag gehörte er wieder zum Kader, blieb aber zunächst ohne weiteren Einsatz. Am letzten Spieltag in Darmstadt wurde er dann erstmals von André Schubert für die Startelf nominiert und spielte 90 Minuten im Mittelfeld neben Granit Xhaka.

Schubert plant mit Schulz in der Breite

In der nun gestarteten Vorbereitung auf die neue Saison gibt es bezüglich Marvin Schulz einige Fragezeichen. Klar ist nur, dass André Schubert ihn im defensiven Mittelfeld und nicht in der Innenverteidigung einplant. Und ganz offensichtlich soll Schulz in Gladbach bleiben. Überlegungen, ob ein Leihgeschäft Sinn machen würde, um dem 21-Jährigen die dringend benötigte Spielpraxis auf einem höheren Niveau zu ermöglichen, scheinen sich nicht konkretisiert zu haben.

Wohl auch, weil André Schubert in der defensiven Zentrale vor der Abwehr nicht so wahnsinnig viele Alternativen hat. Als Tony Jantschke letzte Saison lange ausfiel und zudem Håvard Nordtveit in die Abwehrkette rückte, hatte Schubert außer Xhaka keinen wirklichen defensiven Mittelfeldspieler zur Verfügung. Jetzt sind mit Kramer und Strobl zwar zwei Kandidaten hinzugekommen und auch Jantschke ist wieder fit, doch wirkliche Tiefe gibt es auf der Position nicht. So ließ sich Schubert beim Trainingsstart positiv über Marvin Schulz aus: »Er hat die letzten Monate einen großen Schritt gemacht und wurde dann auch eine richtige Alternative. Jetzt sind wir da breiter aufgestellt«.

Angesichts des dichten Spielplans in der Hinrunde dürfte Marvin Schulz gute Chancen auf Einsatzzeiten erhalten. Ob er wirklich den nächsten Schritt machen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Unstrittig ist, dass er das Talent hat, sich in der Bundesliga durchzusetzen. Er muss sich reinhängen und die Chancen nutzen - anders als im letzten Jahr.

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