Einzelkritik: SpVgg Greuther Fürth - Borussia Mönchengladbach 0:2

Den Job erledigt

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Hazard machte Dampf (Foto: Maja Hitij / Bongarts / Getty Images)

Hazard machte Dampf (Foto: Maja Hitij / Bongarts / Getty Images)

Im Viertelfinale des DFB-Pokals muss Borussia Mönchengladbach am 1. März 2017 auswärts beim Hamburger SV antreten. Zuvor blicken wir in der Einzelkritik zurück auf die Achtelfinalpartie gegen Fürth.

Yann Sommer: Rutschte zu Beginn und kurz vor Schluss im Strafraum aus, als er den Ball wegschlug. Beide Situationen blieben ohne Folgen. Dazwischen machte der Schweizer aufmerksam seinen Job. Er pflückte sicher einen hohen Ball und parierte im kurzen Eck bei der besten Chance der Fürther durch Zulj. Insgesamt war es für Sommer ein ruhiger Abend ohne große Bewährungsproben. Note 2,5.

Tony Jantschke: Holte mit seiner ersten Offensivaktion die erste Ecke heraus, wirkte danach im Passspiel einige Male etwas fahrig. Defensiv hatte er alles im Griff, einer seiner kompromisslosen Ballgewinne stand an der Basis des Führungstreffers. Auch nach der Pause schaltete er sich immer mal wieder mit nach vorne ein, doch viel mehr als eine halbwegs gelungene Flanke sprang nicht heraus. Am Ende sehr clever im Bemühen, die Zeit runterlaufen zu lassen. Note 3,0.

Andreas Christensen: Zwei kleinere Stellungsfehler bzw. unklare Entscheidungen fielen nicht ins Gewicht. Der Däne ließ in den wichtigen Duellen nichts anbrennen und rettete in einer brenzligen Situation mit langem Bein nach einem Steilpass gegen Sarerer. Im Aufbauspiel fehlerfrei, die Innenverteidiger konnten in aller Ruhe passen. Hätte nach einer halben Stunde im Anschluss an eine Ecke das 2:0 markieren können - sein Kopfball strich über den Querbalken. Note 2,5.

Jannik Vestergaard: Wurde wie Nebenmann Christensen von den harmlosen Fürthern nur selten gefordert. Wenn, dann stand der Däne buchstäblich seinen Mann. Gleich mehrfach ›prallten‹ Angreifer einfach an ihm ab. Dankte Dankert, dass er für einen Schubser kein Gelb bekam. Mit einem guten Ballgewinn leitete er den Angriff zum 2:0 ein. Im Aufbauspiel mit einem Diagonalpass ins Aus und im Verlauf der zweiten Halbzeit mit etwas nachlässigen Pässen. Ein paar Mal ging er über die Mittellinie. Ein Distanzschuss ohne echten Druck verpuffte, später eroberte er den Ball und stürmte mit nach vorne - die Flanke von Wendt erreichte ihn jedoch nicht. Note 3,5.

Oscar Wendt: Ein Spiel nach dem Geschmack des Schweden. In seinem Kerngeschäft hinten blieben die Herausforderungen im überschaubaren Rahmen, so dass er sich mit Eifer und Elan seinen Ausflügen nach vorne widmen konnte. Nach acht Minuten traf er in einer eigentlich schon ›toten‹ Situation den Pfosten. Kurz darauf gelang ihm der Führungstreffer, als er zielstrebig in den freien Raum lief und kompromisslos vollstreckte. Erst als die Partie schon lange gelaufen war, schlichen sich ein paar Unachtsamkeiten und Ballverluste ein. Ein zu kurzer Pass auf Dahoud hätte ins Auge gehen können. Note 2,5.

Christoph Kramer: Knüpfte als Fixpunkt im Gladbacher Mittelfeld an die zuletzt guten Vorstellungen an. Kramer war sehr präsent und die Nachhaltigkeit, mit der er immer wieder Bälle eroberte, nötigte dem Gegner deutlichen Respekt ab. Bekam dann in Höhe der Mittellinie einen fiesen Tritt von Pinter aufs Schienbein. Die Rote Karte für den Fürther war absolut angemessen, zum Glück verletzte sich Kramer nicht. Stattdessen lief er sich den Schmerz aus den Beinen, streute mit guten Pässen und fühlte sich sichtlich wohl bei den ständigen Pfiffen der Fürther Anhänger. Nach der Pause agierte er ökonomisch und wurde nur einmal überrascht, als ein Fürther den Ball durch die Beine an den Strafraum passieren ließ. Note 2,5.

Mo Dahoud: Machte mit seinem sauberen Direktspiel das Geschehen schnell, wie vor dem 1:0, als er Johnson in Position brachte. Er spielte diszipliniert, sieht man mal von einem Risikodribbling in der eigenen Box ab. Es ging gut, war aber dennoch unnötig. Im weiteren Verlauf wurde er zusehends leichtsinniger, was zum einen oder anderen Fehlpass und Ballverlust führte. Im Gefühl des sicheren Sieges waren ein paar flapsige Aktionen zu viel dabei. Note 3,0.

Thorgan Hazard: Eigentlich über die gesamte Zeit ein Aktivposten und Unruheherd. War sehr agil, spielte den feinen Steckpass zur Chance von Drmic und bei seiner eigenen Schusschance machte er alles richtig, doch der Fürther Keeper reagierte hervorragend. Klasse, wie er die Elfmetersituation mit seinem zielgerichteten Dribbling in den Strafraum forcierte. Den Strafstoß verwandelte er überlegt, indem er den Keeper ›ausguckte‹. Hazard blieb aktiv, trennte sich manchmal jedoch zu spät vom Ball. Rückte auf die linke Seite, als Herrmann kam. Seine Standards waren durchwachsen. Gelungen eine Eckballvariante auf Stindl, die an Frankfurts Variante auf Schalke erinnerte sowie ein gut angeschnittener Freistoß zur Herrmann-Chance. Note 2,5.

Fabian Johnson: Startelfdebüt für den US-Nationalspieler unter Dieter Hecking. Er kam über ›seine‹ linke Seite, orientierte sich dabei oft früh in die Mitte, was Wendt die Türe für dessen Vorstöße öffnete. Bei Johnson wechselten sich gelungene Ballbehauptungen mit technischen Mängeln ab. Bei einem Haken im Strafraum in aussichtsreicher Position rutschte er weg. Mit einem klugen Zuspiel auf Wendt - aus zentraler Position - bereitete er den Führungstreffer vor. Insgesamt war die Partie für Johnson ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück. Zwanzig Minuten vor Schluss machte er Platz für Herrmann. Note 3,5.

Lars Stindl: In den letzten beiden Spielen war der Kapitän jeweils ›Man of the Match‹, diesmal fiel er nicht so auf. In Abwesenheit von Raffael ließ er sich oft weit zurückfallen, um das Spiel mit anzukurbeln. Hier gelangen ihm mehrere gute und wichtige Pässe und Weiterleitungen. Überragend der intuitive Blitzpass auf Hazard zu dessen Chance. Stindl selbst kam nicht in zwingende Abschlussposition. Nach der Pause in einigen Aktionen nicht mehr mit der letzten Konzentration. Note 3,0.

Josip Drmić: Nach langer Leidenszeit stand der Schweizer erstmals in der Startelf. Er wirkte sehr motiviert, machte viele Wege und beteiligte sich am Offensivspiel mit guten, zügigen Pässen. Eine Hereingabe erreichte - letztlich ungewollt - Wendt bei dessen Pfostenschuss. In mehreren aussichtsreichen Situationen lief er sich zu einfach fest, da fehlte ihm sichtlich das Zutrauen. Hatte die Großchance nach Hazard-Pass, scheiterte aber am stark reagierenden Keeper. Drmić musste sich nach der Pause ärgern, dass im Offensivspiel die Konsequenz fehlte. Kurz nachdem er nach Hazard-Flanke die Kopfballmöglichkeit vergab, machte er Platz für Hahn. Selbstvertrauen konnte Drmić nicht wirklich tanken. Note 3,5.

Patrick Herrmann: Ersetzte Johnson und kam die meiste Zeit über die rechte Seite. Hatte einen schmerzhaften Zweikampf zu überstehen und vergab eine Riesenkopfballchance nach Hazard-Freistoß, als er den Ball nur ›schulterte‹. Ohne Note.

André Hahn: Kam für Drmic und hatte ein paar ›Kampf-Hahn-Aktionen‹, ohne damit noch etwas bewirken zu können. Ohne Note.

László Bénes: Pflichtspieldebüt für den Slowaken, der die Rolle von Dahoud übernahm. Eine gewisse Nervosität war zu erkennen. Ein langer Pass missriet und er sah Gelb für ein plumpes Foul. Mit dem angedrehten Schuss in der Schlussminute hätte er fast noch das dritte Tor erzielt. Ohne Note.

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