Nachdreher aus Kufstein

»Das war heute eine gelungene Nummer«

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Christoph Kramer und die beiden Torschützen Laszlo Bénes und Michael Cuisance (Foto: TORfabrik.de)

Borussia Mönchengladbach setzt mit dem klaren 5:1 über Basaksehir FK zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung durchaus ein Ausrufezeichen. Das Testspiel zeigte auf, wie es künftig bei den Fohlen aussehen könnte.

Das Resultat von 5:1 ist zweifelsohne eine Ansage, zumal der Gegner keine Laufkundschaft vom Dorf war. Istanbul Basaksehir FK spielt in der Champions- League-Qualifikation und gehört damit fraglos in die Kategorie ‚Augenhöhe‘. »Sie haben fußballerisch schon was drauf«, sagte Marco Rose nach dem Abpfiff in Kufstein. Und tatsächlich zeigten die Türken auch in einigen Teilbereichen der ansonsten von Borussia hoch überlegt geführten ersten Halbzeit auf, dass der neue Gladbacher Fußball noch längst nicht ausgereift ist.

»Es wäre auch suspekt, wenn es zu dieser Phase der Saison nicht so wäre«, meinte Rose. Das viel beschworene Pressing klappte teilweise bereits richtig gut, aber es gab eben auch die Situationen, in denen die Anfälligkeit offensichtlich wurde, wenn man nicht den richtigen Moment für das Herausrücken wählt. »Wenn wir über die Dinge reden, die wir noch verbessern wollen, geht es vor allem um die Effektivität im Pressing«, erläuterte Rose. »Unser Spiel ist so schon sehr laufintensiv und wenn wir dann falsch laufen, dann werden es noch mehr Meter. Das ist völlig normal, dass wir da im Moment noch Defizite haben. Aber das allerwichtigste ist die Bereitschaft der Jungs.«

»Phasenweise waren viele Dinge schon zu erkennen, die wir in unser Spiel reinbringen wollen«

Die war fraglos vorhanden, auch wenn der Trainer bemerkt hat, dass die letzten Tage und Wochen ihre Spuren bei den Spielern hinterlassen haben. »Ich weiß, wie es den Jungs geht, die wirkten in der Sitzung heute leicht angeschlagen. Dafür dass wir ziemlich hart trainieren im Moment, war das heute gut. Die Jungs wollen Spiele gewinnen und sie haben eine top Einstellung. Phasenweise waren viele Dinge schon zu erkennen, die wir in unser Spiel reinbringen wollen.«

Einige Borussen konnten die unterhaltsame Partie in Kufstein für Eigenwerbung nutzen. Vor der Pause machten es Bénes und Zakaria auf den Achterpositionen richtig stark, Cuisance brillierte zeitweise regelrecht in zentraler Rolle und Neuzugang Lainer gab eine bemerkenswerte Visitenkarte in Bezug auf Vehemenz und Bissigkeit ab. Zudem bestätigte sich der Eindruck, dass Alassane Plea deutlich von der neuen Ausrichtung profitiert. Insgesamt sah das schon sehr vielversprechend aus, was die Borussen boten.

»Wir werden jeden Tag besser«

Im zweiten Durchgang nach dem Komplettwechsel wurde das System angepasst, das Pressing war längst nicht so intensiv wie zuvor. Dennoch gab es interessante Ansätze, wie z.B. die Läufe und Pässe aus der Tiefe von Hofmann, der sich bei gegnerischem Ballbesitz neben Strobl auf die Sechs fallenließ und nach Ballgewinnen direkt den Gang nach vorne einlegte. Aber es wurde natürlich auch ein Qualitätsunterschied deutlich, wenn Bennetts, Italiano und Müsel die Offensivreihe hinter Raffael bilden oder Lang als Innenverteidiger aushelfen muss, während Johnson diesmal auf die Rechtsverteidigerposition geschoben wurde.

Dafür, dass hier doch einiges improvisiert und experimentiert wurde, war es unter dem Strich ein erfreulicher Abend in Tirol. »Wir werden jeden Tag besser, haben jetzt wieder neues Videomaterial, das wir auswerten können«, sagte Marco Rose. »Das war heute eine gelungene Nummer.«

 


von Marc Basten und Nadine Basten

 

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