Borussia Mönchengladbach - Espanyol Barcelona 1:3 (0:1)

1:3! Verpatzte Generalprobe gegen Espanyol Barcelona

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Es ging zur Sache zwischen Borussia Mönchengladbach und Espanyol Barcelona (Foto: TORfabrik.de)

Im letzten offiziellen Testspiel vor dem Pflichtspielauftakt unterlag Borussia Mönchengladbach am Samstag in Wegberg dem spanischen Erstligisten Espanyol Barcelona mit 1:3. Die Borussen enttäuschten über weite Strecken und konnten den guten Eindruck der bisherigen Vorbereitung nicht bestätigen.

Dieter Hecking bot in Wegberg vor Keeper Sommer eine Viererabwehrkette mit Beyer, Ginter, Jantschke und Poulsen auf. Kramer spielte auf der Sechs, Zakaria und Cuisance auf den Achterpositionen. Raffael stürmte zentral, Herrmann und Johnson kamen über die Seiten. Alassane Plea stand nicht im Kader. »Er hat eine leichte Muskelverhärtung und die medizinische Abteilung hat davon abgeraten, ihm heute eine Spielbelastung zu geben«, erklärte Hecking. »Da gehen wir kein Risiko ein«.

Borussia startete ordentlich und mit Schwung in die Partie, doch recht bald pendelte sich das Spiel auf einem sehr überschaubaren Niveau ein. Barcelona ließ die Gladbacher kommen, die sich sehr schwertaten. Die Kombinationsversuche waren fehlerbehaftet und nicht mit dem zu vergleichen, was die Borussen vor Wochenfrist in Southampton auf den Rasen brachten.

So gab es im ersten Durchgang keinen Torabschluss für die Fohlenelf. Barcelona fiel zunächst nur aufgrund der sehr nickeligen Spielweise auf, was wiederum Dieter Hecking auf die Palme brachte. Der lieferte sich einige hitzige verbale Duelle mit seinem spanischen Kollegen an der Seitenlinie und forderte seine Mannen gleichzeitig auf, dagegenzuhalten. So häuften sich im Verlauf der Partie auch die Fouls der Gladbacher, was der ohnehin kaum vorhandenen Ästhetik des Spiels irgendwie den Rest gab.

Yann Sommer unterläuft ein Riesenbock

Passend war der Schlusspunkt des ersten Durchgangs, als Herrmann den Ball von der Seite zurück auf Sommer passte. Borussias Schlussmann konnte sich nicht entscheiden, ob er mit dem Fuß oder der Hand hingehen sollte, blieb dazu noch etwas im Rasen hängen und sah mit an, wie der Ball an ihm vorbei hoppelte. Piatti nutzte den Fauxpas und schob aus kurzer Distanz ein.

Hecking, der während des ersten Durchgangs gerade von seinen Achtern mehr Tiefe gefordert hatte, stellte zur zweiten Halbzeit auf ein 3-5-2 um. Das führte dazu, dass Borussia zumindest ansatzweise besser nach vorne spielte. Den ersten nennenswerten Abschluss hatte Herrmann nach einem Konter, als er von halbrechts den Ball aufs Tor brachte. Der Schuss war allerdings nicht platziert genug, so dass der spanische Keeper den Ball über die Latte lenken konnte (58.).

Kurz darauf glückte Barcelona der zweite Treffer. Nach einer Freistoßhereingabe an den zweiten Pfosten schaltete Poulsen nicht schnell genug, die folgende Kopfballhereingabe in die Mitte verwertete Iglesias im Rücken von Ginter mit einer sehenswerten Direktabnahme ins lange Eck - unhaltbar für Sommer (62.).

Josip Drmić stellt seinen Torriecher unter Beweis

Drei Minuten später gab es einen Vierfach-Wechsel, u.a. kam Josip Drmić ins Spiel. Der Schweizer bewies seinen Torriecher, als ein spanischer Abwehrspieler an der Strafraumgrenze nicht rigoros klärte. Drmić lief hellwach dazwischen und knallte die Kugel wuchtig zum Anschlusstreffer ins Eck (74.).

Kurz sah es so aus, als ob die Borussen zumindest noch egalisieren könnten, doch in der 81. Minute kassierten sie den zweiten Standartgegentreffer. Bei einer Ecke - vorher reagierte Sommer zweimal bärenstark - fehlte Ginter, der zuvor behandelt wurde und noch nicht wieder auf dem Feld war. Espanyol nutzte die Unordnung bei den Gladbachern, Beyer und Drmić kamen nicht ins Kopfballduell und Roca feuerte den abgelegten Ball aus kurzer Distanz zum 1:3-Endstand in die Maschen.

»Viele Dinge, die es gegen solche Gegner zu verbessern gilt«

»Das war heute weniger gut«, drückte sich Dieter Hecking anschließend diplomatisch aus. »In der ersten halben Stunde hatten wir relativ viel Ballbesitz gegen einen sehr tiefstehenden Gegner, doch wir haben uns das Leben selber schwer gemacht, weil wir zu langsam gespielt haben. Im Mittelfeld haben wir immer die Lösung nach hinten gesucht - das war nicht das, was wir wollten. Und dann kriegst du auch noch das dumme 0:1. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass Espanyol sehr ballsicher agiert hat und wir oft hinterherlaufen mussten. Da hat oft der letzte Schritt gefehlt, um richtig hinzukommen. Das müssen wir generell besser machen. Wir waren oft in so ›halben‹ Situationen, wo wir gut anlaufen, aber nicht mit der nötigen Konsequenz durchlaufen. Die Gegentore zwei und drei nach Standards dürfen so natürlich auch nicht fallen.«

»Positiv ist, dass wir gesehen haben, woran es noch fehlt. Gegen Southampton war vieles richtig gut, heute haben wir viele Dinge gesehen, die es gegen solche Gegner zu verbessern gilt. Es gibt ein paar Erkenntnisse, die für uns mit Blickrichtung auf den Saisonstart wichtig sind.«

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Beyer, Jantscke, Ginter, Poulsen - Kramer - Zakaria (65. Hofmann), Cuisance (65. Neuhaus)- Herrmann (65. Drmić), Raffael, Johnson (65. Egbo)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Strobl, Wendt, Mayer

Tore: 0:1 Piatti (45.), 0:2 Iglesias (62.), 1:2 Drmić (74.), 1:3 Roca (81.)

Gelbe Karten: Herrmann - Hermoso, Baptistao, Piatti

Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Zuschauer: 2.315 (im Waldstadion in Wegberg-Beeck)

 


von Marc Basten und Niklas Kirchhofer

 

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