Hofmann hat seine Rolle gefunden

Bringt die Achterposition den Durchbruch für Jonas Hofmann?

Created by Hofmann blüht auf

Jonas Hofmann scheint entschlossen zu sein, seine Chance in neuer Rolle zu nutzen (Foto: Cathrin Müller / Bongarts / Getty Images)

An Jonas Hofmann scheiden sich die Geister. Er bringt alle Anlagen mit, doch bislang brachte er diese nie konstant auf den Platz. Nunmehr sieht es so aus, als ob die neu geschaffene Rolle des Achters doch noch den Durchbruch bringen könnte.

Dass Jonas Hofmann ein guter Fußballer ist, darüber sind sich alle einig. Warum er es in den zweieinhalb Jahren, in denen er nun bereits in Mönchengladbach ist, nicht beständig gezeigt hat, ist für viele ein ungelöstes Rätsel. Und dabei ist nicht einmal die für einen Offensivspieler als desaströs zu bezeichnende Bilanz von null Bundesligatoren mit berücksichtigt.

Immer wieder zeigte Hofmann vielversprechende, ja sogar richtig herausragende Ansätze, um in letzter Konsequenz das selbst einzureißen, was er sich vorher aufgebaut hatte. Als Außenspieler im 4-4-2 fehlte ihm die Durchschlagskraft, in zentraler Rolle auf der Doppelsechs die Griffigkeit im Defensivzweikampf. Seine Spielweise war oft ein Mischmasch, weder Fisch noch Fleisch.

So verfestigte sich die Ansicht, dass Hofmann bei allem Talent den Status des Lückenfüllers nicht mehr ablegen wird. Nicht wenige sahen ihn als einen der ersten Verkaufskandidaten in diesem Sommer. Doch mit Einführung des 4-3-3 Systems hat sich das Blatt urplötzlich gewendet: Es sieht so aus, als ob es für Jonas Hofmann eine vielversprechende Zukunft in Mönchengladbach geben könnte.

Die Achterposition scheint Hofmann auf den Leib geschneidert

Die neu geschaffene Position des ›Achters‹ scheint dem 26-Jährigen auf den Leib geschneidert. Hier kann er seine ungemeine Laufstärke einbringen, kann zentral in die Lücken stoßen und einen klar definierten Raum bearbeiten. Defensivzweikämpfe im Stile eines Abräumers muss er kaum führen, stattdessen läuft er die Bälle stark ab oder ›klaut‹ sie dem Gegner im Aufbauspiel.

Auch schon vorher waren Spielverständnis und das Gefühl für den Raum bei Hofmann ausgeprägt - doch in der Rolle des Achters kann er diese Eigenschaften nun richtig ausleben. Beim Pokalspiel in Hastedt machte es Hofmann überragend. Natürlich kann die Partie gegen den Fünftligisten nicht als Maßstab für das große Ganze gelten, dennoch war es die Fortführung der vielversprechenden Eindrücke, welche man während der Vorbereitung sammeln konnte.

Jonas Hofmann schickt sich an, zu einem Schlüsselspieler im veränderten System zu werden. In der Verfassung, die er in den letzten Wochen an den Tag gelegt hat, wird er am Samstag gegen Leverkusen fast schon zwangsläufig in der Startelf stehen müssen. Er vereint, gemeinsam mit Florian Neuhaus, bislang am nachhaltigsten die Eigenschaften, die es auf dieser Position braucht.

Und die Sache mit dem Toreschießen hat sich seit Sonntag auch ein wenig relativiert. Zwar steht der erste Bundesligatreffer von Jonas Hofmann für Borussia weiterhin aus, doch die Art und Weise, wie er gegen Hastedt von der Strafraumgrenze überlegt traf, sollte auch bezüglich der bisherigen Torflaute für die Bundesliga Mut machen.

 


von Marc Basten

 

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