Vor dem zweiten Spiel in der Europa League

Ein richtungsweisendes Spiel in Istanbul

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Marco Rose und Oscar Wendt bei der Pressekonferenz in Istanbul (Foto: TORfabrik.de)

Die erste Europa-Reise in diesem Jahr führt Borussia Mönchengladbach nicht nur in eine Millionenmetropole, sondern es geht auch sportlich um vieles. Die Partie bei Istanbul Başakşehir ist richtungsweisend.

Es gibt sicher schlechtere Ziele für die erste Europacupreise nach zweijähriger Abstinenz als die Millionenmetropole Istanbul. Auch wenn es ‚nur‘ gegen Istanbul Başakşehir geht und nicht gegen einen der großen Traditionsklubs. Die sind vor allem gefürchtet wegen ihrer heißblütigen Fans und der besonderen Atmosphäre im Stadion. Das ist bei Başakşehir etwas anders.

Der Verein wurde erst 2014 gegründet und verfügt über keine gewachsene Fangemeinde. Başakşehir wird als ‚der‘ Verein von Staatspräsident Erdogan gesehen und verfügt über zahlungskräftige Sponsoren. In der abgelaufenen Saison lag der Klub lange aussichtsreich im Meisterrennen und wurde letztlich Tabellendritter. Altstars wie Robinho (35), Martin Skrtel (34) oder die aus der Bundesliga bekannten Demba Ba (34) und Eljero Elia (32) haben gut dotierte Verträge. Ebenso wie Arda Turan (32), der vom FC Barcelona ausgeliehen ist. Und der – die Gladbacher erinnern sich – sowohl 2016 im Borussia-Park für Barcelona traf und im Rückspiel gleich einen Dreierpack schnürte. Ihn sollten die Borussen am Donnerstag besonders im Auge haben.

Doch Başakşehir ist nicht nur die Ansammlung von Spielern kurz vor dem Karriereende, sondern es gibt darüber hinaus eine durchaus ambitionierte Truppe, welche mittlerweile auch den Kern der Mannschaft bildet. Nach einem holprigen Saisonstart präsentierte sich das Team zuletzt deutlich verbessert. Nachdem Başakşehir zum Auftakt in die Europa League bei der Roma mit 0:4 verloren hat, müssen die Türken gegen die Borussen liefern.

Die Fohlen sind nach der Heimpleite gegen Wolfsberg sogar noch mehr in Zugzwang. In Istanbul muss schon fast zwingend gepunktet werden, wenn das Abenteuer Europa League nicht bereits vorzeitig zum Rohrkrepierer werden soll. Das Ziel, international zu überwintern, verfolgen die Borussen weiter. So ging es am Mittwoch entsprechend tatendurstig nach Istanbul, wobei der Borussen-Tross gleich zu Beginn ausgebremst wurde. Der Flieger, der Mannschaft, Sponsoren und Pressevertreter von Düsseldorf in die Türkei bringen sollte, musste zuvor wegen eines medizinischen Notfalls in Rumänien notlanden. Dadurch verzögerte sich der Abflug letztlich um mehr als zweieinhalb Stunden.

Die Spieler nahmen die Verzögerung gelassen hin, genauso wie Marco Rose. »Mein Lebensmotto ist, die Dinge so zu nehmen wie sie kommen«, sagte der Trainer auf der Pressekonferenz am Mittwochabend vor dem Abschlusstraining im Stadion von Başakşehir. Die Planungen mussten zwar etwas angepasst werden, doch die grundsätzlichen Abläufe bleiben wie gehabt. Die Konzentration auf die Partie steht dabei im Vordergrund. »Wir gehen mit voller Kraft ins Spiel«, bekräftigte Oscar Wendt. »International zu spielen ist immer geil, wir haben lange dafür gekämpft, wieder dabei zu sein.«

»Nach dem Ergebnis zuhause wollen wir unbedingt punkten«, so Wendt weiter. »Wir gehen das Spiel mit viel Überzeugung an.« Dass sich beide Teams bereits in der Sommerpause gegenüberstanden, spielt dabei keine Rolle. »Aber wir haben schon gesehen, dass sie eine klare Spielidee haben«, sagte Marco Rose. Er erwartet die Gastgeber in einem 4-3-3 »mit sauberem Positionsspiel und guter individueller Qualität«. Gleichzeitig haben die Borussen auch ein paar Dinge aufgeschnappt, »die wir für uns nutzen können«, wie Rose sagte.

In welcher Formation die Borussen auflaufen, wurde zwar nicht verraten, doch Marco Rose dürfte allenfalls marginale Änderungen vornehmen. »Wir haben zwei erfolgreiche Spiele hinter uns und wollen den Schwung mitnehmen. Es gibt nicht viel Grund, etwas zu wechseln«.

 


von Marc Basten

 

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