Stindl fällt wohl aus - Schweinsteiger kein Thema

Augsburger Wundertüte

Created by von Marc Basten
Auswärtssieg? (Foto: Alex Grimm /  Bongarts / Getty Images)

Auswärtssieg? (Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)

Im letzten Auswärtsspiel des Jahres hat Borussia Mönchengladbach einiges gutzumachen. Beim FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) gilt es, die unterirdische Auswärtsbilanz aufzupolieren und sich weiter von der Gefahrenzone zu entfernen. Einfacher wird das nach der Trainerentlassung in Augsburg nicht.

Die drei bitter nötigen Punkte am letzten Sonntag gegen Mainz haben die Lage in Mönchengladbach ein wenig beruhigt, zumindest oberflächlich. Doch Max Eberl betonte schon unmittelbar nach dem Spiel, dass damit noch nicht alle Wunden verheilt sind. Wie angespannt auch André Schubert trotz aller gespielter Lockerheit ist, zeigte sich am Donnerstag bei der Pressekonferenz, als er auf die Verunsicherung der Mannschaft gegen Mainz angesprochen wurde. Der Trainer wischte das Thema wenig souverän vom Tisch und erklärte, dass er solche Schlussfolgerungen nicht nachvollziehen könne.

Dabei war die angesprochene Verunsicherung mehr als offensichtlich, was hier bei TORfabrik u.a. im Einwurf <link http: torfabrik.de einwurf aktuelles datum geliefert.html external-link-new-window external link in new>(„Geliefert“) angemerkt wurde: „Selten hat eine Gladbacher Mannschaft in einem Heimspiel derart verunsichert Fußball gespielt. Die Verkrampfung war greifbar und fußballerisch gelang so gut wie gar nichts“. Tony Jantschke bezeichnete die spielerische Darbietung lapidar als »scheiße«.

Es ist also durchaus legitim nachzuhaken, an welcher Stelle der Mannschaft nun auch im Heimspiel die fußballerische Leichtigkeit verloren gegangen ist, die sie, trotz vergleichbar großem Druck, gegen Köln, Manchester und Hoffenheim zumindest über weite Strecken noch auf den Platz brachte. Doch Schubert bügelte das ab, verwies auf die starke Defensive und das Plus an Ballbesitz. Und natürlich den Sieg.

»In unserer Situation zählt es einfach, zu punkten«, sagte er. Die Herangehensweise, mehr auf Ergebnis zu spielen und weniger Risiko zu gehen, war verständlich und legitim. Dennoch schließt das eine kritische Analyse keinesfalls aus.

Für das Auswärtsspiel in Augsburg kann auf die Leistung gegen Mainz, trotz aller spielerischen Fragezeichen, durchaus aufgebaut werden. »Diese Mentalität und Einsatzbereitschaft wird auch am Samstag benötigt«, sagte Schubert. »Was wir gegen Mainz diesbezüglich gezeigt haben, war die absolute Basis«. Hinzukommen muss dann die spielerische Komponente. »Nur spielen alleine wird nicht reichen, nur kämpfen aber auch nicht«.

Die Aufgabe in der Fuggerstadt ist kompliziert und wird durch die überraschende Entlassung von Cheftrainer Dirk Schuster am Mittwoch nicht gerade einfacher. »Das erschwert die Vorbereitung schon etwas«, so Schubert. »Augsburg ist eine Wundertüte. Vielleicht spielen sie mit einer neuen Ausrichtung. Das ist schwer vorherzusagen«.

Ob Interims-Coach Manuel Baum die Gladbacher genauso zu überraschen weiß, wie André Schubert seinerzeit die Augsburger bei dessen Premiere auf der Borussen-Bank, muss man abwarten. Gewappnet müssen die Fohlen für alle Fälle sein.

Zudem muss Schubert wohl auf Lars Stindl verzichten. »Lars fällt sehr wahrscheinlich aus«, erklärte der Trainer. Der Kapitän hat sich einen grippalen Infekt zugezogen. Dagegen stehen die weiteren zuletzt beeinträchtigten Spieler wie Christoph Kramer wieder zur Verfügung.

In der Rückrunde soll es zudem die eine oder andere zusätzliche personelle Alternative geben. Max Eberl hatte jüngst in einem Interview die mögliche Verpflichtung eines gestandenen Spielers in Aussicht gestellt. »Es ist aber nicht Bastian Schweinsteiger«, stellte Eberl diesbezügliche Spekulationen richtig. Den Namen – der bisher laut Eberl noch nicht in der Gerüchteküche aufgetaucht ist – wollte er freilich nicht nennen. »Wir machen uns Gedanken und fänden es richtig spannend, wenn es was werden sollte«, so Eberl. Doch noch gibt es nichts zu vermelden. »Ich hoffe, es funktioniert«.

Klar ist, dass die Borussen nichts Verrücktes machen oder gar das ganze Konzept über den Haufen werfen. »Man kann auch mal einen Schlenker machen, ohne die Philosophie infrage zu stellen«, sagte Eberl. Ein neuer Spieler, egal wer und für welche Position, müsse einen Mehrwert mitbringen und in die Struktur passen.

Für die Partie in Augsburg spielen diese Überlegungen keine Rolle. Da geht es schlichtweg nur darum, weiter zu punkten.

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