16. Spieltag: SC Freiburg - Borussia Mönchengladbach

0:1! Elfer-Verarsche in Freiburg

Created by von Marc Basten
Nicht oft obenauf - Lars Stindl in Freiburg  (Foto: Alexander Scheuber / Bongarts / Getty Images)

Nicht oft obenauf - Lars Stindl in Freiburg (Foto: Alexander Scheuber / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach verlor am Dienstagabend das Auswärtsspiel in Freiburg nach mäßiger Leistung verdient mit 0:1. Das Tor des Tages resultierte aus einer nicht nachvollziehbaren Elfmeterentscheidung des Videoschiedsrichters.

Dieter Hecking nahm gegenüber dem Remis gegen Schalke 04 vor vier Tagen zwei Veränderungen vor: Für den gesperrten Nico Elvedi gab erwartungsgemäß Reece Oxford sein Startelfdebüt, zudem startete Josip Drmić für Raffael, der zunächst draußen blieb. Wie dünn die Personaldecke bei der Borussia ist, zeigte ein Blick auf die Bank, wo neben Raffael, Bobadilla und Cuisance noch Justin Hoffmanns, Marcel Benger und Kwame Yeboah Platz nahmen.

Die Partie wurde mit zehn Minuten Verspätung angepfiffen, weil der Mannschaftsbus der Borussen im Stau gestanden hatte. Das hatte den Borussen aber nicht geschadet, denn sie kamen sehr ordentlich ins Spiel. In einer konzentrierten Anfangsphase hatte Gladbach fast ausschließlich den Ball und dominierte die ersten sieben Minuten.

Erst danach wurde Freiburg aktiver und hatte schließlich auch die erste Torgelegenheit. Kleindienst probierte es von der rechten Gladbacher Strafraumecke und zirkelte den Ball an die Latte - Sommer konnte nur hinterschauen (15.). Kurz darauf kam Petersen im Strafraum nach einer hauchzarten Berührung des kreuzenden Vestergaard zu Fall, Schiedsrichter Aytekin ließ berechtigterweise weiterspielen. Doch im Kölner Keller rumorte es und plötzlich unterbrach Aytekin das Spiel, nachdem es schon mehr als eine Minute weitergelaufen war. Die ›Allerweltsberührung‹ wurde tatsächlich auf Intervention des Videoassistenten mit Elfmeter geahndet.

Nach der ›Elfer-Verarsche‹ verliert Borussia den Faden

Petersen ließ sich das Geschenk nicht nehmen und verwandelte sicher zur Freiburger Führung (20.). Die Gladbacher wirkten konsterniert, während der SC richtig Rückenwind bekam. Erneut war es Kleindienst, der Sommer mit einem scharfen Schuss prüfte (27.). Derweil taten sich die Borussen gegen die bissigen Gastgeber zusehends schwerer, geordnet aufzubauen und den Ball laufen zu lassen.

Bis zum Pausenpfiff gab es keine ernsthafte Torchance für die Gäste. Ein Schuss von Stindl von der Strafraumgrenze war keine Herausforderung für Keeper Schwolow (38.). Derweil kamen die Freiburger mit Tempofußball immer mal wieder gefährlich in den Gladbacher Strafraum, im Abschluss fehlte es jedoch an Präzision.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff hätte Freiburg das Spiel vorzeitig entscheiden können. 26 Sekunden waren gespielt, da zirkelte Petersen den Ball aus 19 Metern an die Latte, nach 58 Sekunden lenkte Sommer einen Kopfball von Kleindienst so gerade noch über den Querbalken.

Umstellung bringt optische Überlegenheit - mehr nicht

Auch im weiteren Verlauf hatten die Borussen gegen die aggressiven Freiburger wenig zu bestellen. Durch das ständige Attackieren gab es keine Ruhe im Aufbau, die langen Bälle verpufften. Chancen hatten weiterhin nur die Gastgeber. So musste sich Sommer nach einem Haberer-Schuss mächtig strecken (53.).

Nach einer Stunde wechselte Hecking, brachte Raffael und Cuisance für Drmić und Hazard. Gleichzeitig wurde auf 3-5-2 umgestellt. Die Dreierkette wurde gebildet von Oxford, Vestergaard und Ginter, Grifo fand sich auf der rechten Seite wieder.

Damit einhergehend wurden die Borussen optisch überlegen, auch weil sich Freiburg nun weiter zurückzog. Doch mehr als ein gefährlicher Schuss von Raffael, den Schwolow stark parierte (69.), sprang für die Gladbacher nicht heraus. Freiburg kämpfte mit letztem Einsatz, während sich die Borussen die Zähne ausbissen. Auch die Schlussoffensive mit der Brechstange Vestergaard brachte keinen Erfolg.

Borussia verliert am Ende verdient und darf die Niederlage nicht nur auf den Witzelfmeter schieben. Es war letztlich zu dünn, was man gerade im Spiel nach vorne zuwege brachte.

Kurzstatistik zum Spiel:

SC Freiburg: Schwolow - Stenzel, Koch, Söyüncü, Günter - Höfler - Haberer - Ravet, Terrazzino (90.+1 Sierro) - Kleindienst (83. Kath) - Petersen (78. Stanko)

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Oxford, Ginter, Vestergaard, Wendt - Zakaria, Kramer (75. Bobadilla) - Hazard (60. Cuisance), Grifo - Stindl, Drmić (60. Raffael)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Hoffmanns, Benger, Yeboah

Tore: 1:0 Petersen (20./FE)

Gelbe Karten: - Zakaria (5.), Cuisance

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Zuschauer: 23.800

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