Josip Drmić

Rätsel weiter ungelöst

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Josip Drmić hatte nur beim Führungstreffer von Christensen Grund zur Freude (Foto: Martin Rose / Bongarts / Getty Images)

Josip Drmić hatte nur beim Führungstreffer von Christensen Grund zur Freude (Foto: Martin Rose / Bongarts / Getty Images)

Was hat Josip Drmić drauf? Diese Frage stellt man sich in Mönchengladbach schon seit über anderthalb Jahren. Beim Spiel gegen den HSV stand der Schweizer mal wieder in der Startelf. Das Rätsel Drmić bleibt weiter ungelöst.

Josip Drmić und Borussia Mönchengladbach - das ist nach wie vor keine Erfolgsgeschichte. Nach seiner Verpflichtung im vergangenen Jahr fiel der Schweizer erst unter Lucien Favre und dann unter André Schubert durchs Raster, wurde im Winter sogar nach Hamburg ausgeliehen.

Dort verletzte er sich schwer und fiel monatelang aus. Im zweiten Halbjahr 2016 kämpfte er sich durch die Reha wieder heran und konnte ein befürchtetes Karriereende vermeiden. Diesen wohl wichtigsten Kampf gewann der 24-Jährige. Zum Ende der Ära Schubert feierte er mit Kurzeinsätzen sein Comeback, mit der Wintervorbereitung unter dem neuen Trainer Dieter Hecking sollte es auch für Drmić ein richtiger Neuanfang werden.

Zunächst gewährte ihm Hecking Kurzeinsätze, im Pokalspiel bei Zweitligist Fürth stand er erstmals in der Startelf. Wirklich überzeugen konnte Drmić dabei nicht. Doch dann kam er im schon jetzt legendären Europa-League-Rückspiel in Florenz bereits frühzeitig für den verletzten Hazard in die Partie. Drmić war sofort drin und bot eine vielsprechende Leistung. Die spülte ihn beim Auswärtsspiel in Ingolstadt in die Startelf.

Doch dort knüpfte er nicht an die Performance aus Florenz an und brachte lediglich ein durchwachsenes Spiel zustande. In den beiden folgenden Partien in Liga und Europa League gegen Schalke blieb er folglich jeweils 90 Minuten auf der Bank.

Am Sonntag in Hamburg fehlten Raffael und Stindl krankheits- bzw. verletzungsbedingt, so dass Dieter Hecking dem ausgeruhten Josip Drmić eine neue Chance zugestand. Im Volksparkstadion spielte Drmić zwar erstmals in der Liga 90 Minuten durch, doch nachdrücklich empfehlen konnte er sich erneut nicht. Vor allem die Szene nach knapp einer halben Stunde wird ihn noch mächtig wurmen.

Nach Vorarbeit von Elvedi und Dahoud kam er in bester Mittelstürmermanier sechs Meter zentral vor dem Tor frei zum Abschluss. Adler befand sich schon im Verzweiflungsflug und Drmić hätte den Ball unbedrängt nur noch über den Keeper hinweg ins Tor befördern müssen. Doch er schoss Adler im Flug ab und vergab damit die Megachance auf das 2:0.

Gelingen sollte Drmić an alter Wirkungsstätte auch darüber hinaus nicht viel. Die so schöne Geschichte, dass er ›ausgerechnet‹ in Hamburg den Durchbruch schafft, verschwand ungeschrieben in der Schublade. Stattdessen muss weiterhin thematisiert werden, was der Schweizer denn nun wirklich draufhat und ob er eine Perspektive in Gladbach haben kann. Der Stürmer selbst wirkte nach der Partie ratlos hinsichtlich seiner ausgelassenen Chance, Dieter Hecking nahm ihn derweil in Schutz.

Nach den 90 Minuten im Volksparkstadion steht nur eins fest: Das Rätsel um Josip Drmić bleibt weiterhin ungelöst.

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