Michael Lang

»Die Beine waren noch nicht bereit für 90 Minuten«

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Michael Lang brachte in Wolfsburg bei seiner Premiere eine starke Leistung (Foto: Martin Rose / Bongarts / Getty Images)

Michael Lang gab in Wolfsburg seine Premiere im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Der 27-Jährige überzeugte auf Anhieb, auch wenn es noch nicht für 90 Minuten gereicht hat.

Die Anlaufzeit von Michael Lang in Mönchengladbach war lang: Unmittelbar nach seinem Einstieg ins Training verletzte er sich schwer, erst am letzten Mittwoch stand er erstmals im Kader und nun in Wolfsburg gab er seine Premiere. Angesichts der Vorgeschichte war die Anlaufzeit, die der Schweizer auf dem Platz benötigte, extrem kurz.

Von Beginn an wirkte er voll integriert und überzeugte mit guter Ballbehandlung und geschicktem Positionsspiel. »Die ersten Minuten waren gut, weil man sich da noch frisch fühlt«, sagte er anschließend. Die Erleichterung über das insgesamt gelungene Debüt war Lang anzumerken. »Es war eine extrem lange Zeit und ich bin überglücklich, wieder auf dem Platz zu stehen.«

»In eine neue Mannschaft und eine neue Liga zu kommen, ist schon eine gewisse Umstellung«, erklärte der Schweizer Nationalspieler, wobei er dies wirklich außerordentlich gut hinbekommen hat. »Es ist nochmal eine andere Fußballwelt. Ich habe das ein stückweit mit den Spielen in der Champions League und den Länderspielen mitbekommen - die internationale Erfahrung tut mir auf jeden Fall gut. Hier hat man jedes Wochenende Vollgasfußball, der ganze Fußball wird anders gelebt«.

Dass in der Bundesliga nahezu jeder Fehler bestraft wird, musste Michael Lang miterleben, als er Plea anspielte und diesem der Schnitzer unterlief, der zum 1:1 führte. »Im Nachhinein bereute ich den Pass natürlich schon«, gab Lang zu. »Man kann den Ball auch mal blind nach vorne schlagen. Auf der anderen Seite ist da der spielerische und technische Fußball den wir zeigen wollen, darum haben wir auch in der Situation versucht, uns raus zu kombinieren. Wenn er den Ball ein bisschen besser trifft, dann können wir vielleicht eine Aktion nach vorne starten. Wenn ich gewusst hätte, dass das so endet, hätte ich den Ball auch irgendwo zum gegnerischeren Torhüter weggeschlagen«.

»Der Akku war leer und die Muskulatur hat zugemacht«

Einen Vorwurf wollte er Plea nicht machen. »Das ist kein Problem. Er hat ja vorher ein Riesentor gemacht. Fehler passieren leider im Spiel, aber wir werden deshalb nicht von unserem Fußball abweichen. Klar muss man ab und zu mal ein bisschen abgezockter sein und den Ball auch mal auf die Tribüne schlagen.«

Die Premiere von Michael Lang war jedenfalls gelungen, auch wenn er letztlich etwas mit dem Ergebnis haderte. »Gerade wenn man auswärts zweimal in Führung geht, muss man eigentlich mit drei Punkten nach Hause fahren. Daher ist es ein bisschen ärgerlich. Auf der anderen Seite haben wir ein gutes Spiel gemacht und Wolfsburg nicht viel zugestanden. Die Tore entstanden ja auch nur aus Situationen, wo wir den Ball verloren haben.«

Er selbst musste eine Viertelstunde vor Schluss vom Feld. »Die Beine waren noch nicht bereit für 90 Minuten«, sagte Lang. »Vor dem Spiel hätte ich die 75 Minuten unterschrieben und ich bin ganz froh, wie es gelaufen ist.« Vor seiner Auswechslung gab es kleine Schrecksekunde, als es so aussah, als ob er sich wieder verletzt hätte. »Der Akku war leer und die Muskulatur hat zugemacht. Das war keine Verletzung oder etwas Gravierendes - keine Angst«, gab er Entwarnung.

»Nach einem schwierigen Spiel in Berlin haben wir eine sehr gute Reaktion gezeigt, gegen Frankfurt gewonnen und auswärts einen Punkt geholt«, resümierte Lang. »Wir müssen so weitermachen, noch eine Schippe drauflegen und dann wartet ja noch ein ganz schweres Spiel vor der Länderspielpause ...«. Die Partie in München ist das nächste Ziel für Michael Lang: »Nach einer weiteren ganzen Trainingswoche wird es von den Beinen her besser gehen«, ist er sich sicher. »Aber jetzt gilt es erstmal gut zu regenerieren«.

 


von Jan van Leeuwen und Marc Basten

 

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