Borussias Treffer zum 2:0 war eine Offenbarung

Herausragend: Ein Tor über 61 Stationen

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Gladbacher Jubel nach einem Tor mit historischer Entstehungsgeschichte (Foto: TORfabrik.de)

Es war ein ganz besonderes Tor, das Florian Neuhaus in der ersten Minute der Nachspielzeit in der Schalker Arena erzielte. Vorausgegangen war eine Kombination über unfassbare 61 Stationen.

87 Minuten und 33 Sekunden waren in der Schalker Arena gespielt. Auf dem Würfel unter dem Stadiondach leuchtete fett das 0:1, was Christoph Kramer anderthalb Minuten zuvor für die Gäste aus Mönchengladbach erzielt hatte. Die Schalker, seit der 60. Minute in Unterzahl unterwegs, streckten deutlich sichtbar die Waffen.

Es gab Freistoß für die Gladbacher, tief in der eigenen Hälfte. Matthias Ginter führte aus und er wird sicher nicht damit gerechnet haben, dass dies der erste Ballkontakt einer schier endlos anmutenden Stafette werden würde. Insgesamt zehn Mal sollte der Nationalspieler in den kommenden Minuten den Ball bekommen, ohne dass ein Schalker ihn hätte kontrollieren können.

Christoph Kramer war der ›Hauptdarsteller‹ dieser für Schalke schon als eine echte Bloßstellung zu bezeichnenden Passfolge - zwölf Mal spielte der Torschütze zum 1:0 zu einem Mitspieler. Nico Elvedi (9), Lars Stindl (7), die Außenverteidiger Lang und Wendt (jeweils 6) waren ebenso involviert. Beim 38. Ballkontakt - Thorgan Hazard bekam die Kugel an der linken Außenline und ging in ein Dribbling - wurde es eng. Schalkes Matondo berührte das Spielgerät sogar hauchzart, doch Hazard behielt die Kontrolle und passte zurück auf Elvedi.

Nach zwei Minuten und dreiundvierzig Sekunden ist der Spuk vorbei

Alassane Plea machte das Spiel mit seinem ersten und dem insgesamt 58. Kontakt schnell und über Stindl und Hazard wanderte das Leder schließlich zu Neuhaus, der mit dem 61. Kontakt nach zwei Minuten und dreiundvierzig Sekunden zum 2:0-Endstand abschloss.

Welch ein überragendes Tor, welch eine Demütigung für Schalke. »Sie wussten nicht so richtig, was sie machen sollten«, sagte Dieter Hecking anschließend. Weder innerhalb der Mannschaft, noch von außen kam ein Kommando. »Es war in dem Moment nicht der Druck da und wir haben den Ball schön laufen lassen«, freute sich Hecking. »Das haben wir überragend gemacht.«

Ein Tor über 61 Stationen ist wirklich sensationell. Zur Perfektion fehlte nur noch, dass wirklich alle Borussen an diesem ›Spielzug‹ beteiligt gewesen wären. Doch Patrick Herrmann hatte diesbezüglich etwas gemeinsam mit den zehn Schalkern - er war nur Zuschauer.

 


von Marc Basten

 

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