Eigentlich war der Abgang von Josip Drmić in der Sommerpause beschlossene Sache. Die sportliche Leitung hatte gegenüber dem 26-Jährigen mit offenen Karten gespielt und ihm erläutert, dass er in den Planungen allenfalls eine sehr untergeordnete Rolle spielen werde. Drmić wurde nahegelegt, sich anderweitig umzuschauen, wobei Borussia den Schweizer Nationalspieler auch nicht unter Wert verscherbeln wollte.
Josip Drmić war für einige Klubs im In- und Ausland durchaus interessant: WM-Teilnehmer und sogar Torschütze, dazu in den letzten Wochen der abgelaufenen Saison auch bei Borussia mit einer guten Torquote. Auf der anderen Seite steht die Verletzungshistorie des ehemaligen Nürnbergers, welche die Interessenten berücksichtigen mussten. Und nicht zuletzt war da der finanzielle Aspekt: Drmić hat in Gladbach noch ein Jahr einen sehr gut dotierten Vertrag. Ablöse, Gehalt und die Vorgeschichte mit dem Knie waren wohl letztlich ein zu dickes Päckchen.
»Er hat die letzten Wochen gut gearbeitet. Das werde ich auch honorieren«
Jedenfalls kam kein Wechsel zustande, Drmić ist immer noch in Mönchengladbach und wird das mindestens bis zum Winter auch bleiben. »Josip ist ein fester Bestandteil des Kaders«, sagte Dieter Hecking am Dienstag. Der Trainer hatte sich zuletzt schon mehrfach positiv über die Einstellung des Stürmers geäußert, der sich trotz der ungeklärten und letztlich unbefriedigenden Situation nicht hängen lässt. »Er hat die letzten Wochen gut gearbeitet. Das werde ich auch honorieren«, bekräftige Hecking nochmals.
Der Coach schreibt den Schweizer keinesfalls ab. »Ihm stehen alle Türen offen«, erklärte Hecking. »Wir werden den Teufel tun, sein Potenzial nicht zu nutzen. Wenn er besser trainiert und spielt als andere, wird er eingesetzt. Er hat das bisher für mich sehr, sehr professionell gemacht und jetzt wird er von mir so behandelt, wie es sein muss.«
Drmić selbst schätzt seine Situation sehr realistisch ein, gibt sicher aber kämpferisch. »Ich weiß, dass ich eine Chance habe. Daran glaube ich und dafür gebe ich Gas.«
von Redaktion TORfabrik
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