Der 'ewige Oscar' Wendt

An Oscar Wendt führt kein Weg vorbei

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Oscar Wendt absolvierte gegen Leverkusen sein 183. Bundesligaspiel für die Fohlenelf (Foto: TORfabrik.de)

Oscar Wendt ist und bleibt der Dauerbrenner bei Borussia Mönchengladbach. Auch in dieser Saison stand der Schwede bislang stets in der Startelf. Die Berechtigung hierfür ergibt sich nicht nur daraus, dass nach wie vor ein ernsthafter Konkurrent fehlt. Auch die Leistungen des 33-Jährigen stimmen.

Es war nur eine Randnotiz beim Trainingsspielchen in Jerez Anfang Januar. Auf der einen Seite beackerte der junge Andreas Poulsen die linke Abwehrseite mit viel Enthusiasmus, doch er vergaloppierte sich ein ums andere Mal. Der jugendliche Elan eines Teenagers halt. Auf der anderen Seite spielte der ‚ewige Oscar‘ Wendt hinten links und erledigte seinen Job mit der gewohnten Coolness und in der Gewissheit, dass seine Startelfposition gefestigter denn je ist. Der echte Konkurrenzkampf mit Poulsen, den man sich vor der Saison gewünscht hatte, findet noch nicht statt.

Das liegt zum einen an der Anlaufzeit, die der 19-Jährige Däne noch braucht. Er kommt zwar Schritt für Schritt weiter, aber das reicht noch nicht, um Wendt richtig Feuer unter dem Hintern machen zu können. Der Schwede wiederum hatte die Verpflichtung von Poulsen schon extrem gelassen zur Kenntnis genommen und war dann mit seiner ihm ureigenen Selbstverständlichkeit in die Saison gestartet.

Seine Kritiker, und davon gibt es auch im achten Jahr in Gladbach noch viele, verstummten relativ schnell. Wendt spielt eine ausgesprochen stabile und gute Saison. Bemerkenswert ist, dass er die Balance zwischen Defensive und Offensive nahezu in jeder Partie findet. Wo er früher gerne mal eine ‚Alibi-Verteidigungsaktion‘ probierte, geht er jetzt konzentriert und nachhaltig zur Sache. Er versteht sich zu allererst als Linksverteidiger und erst dann wagt er seine Ausflüge nach vorne.

Entweder macht Poulsen den Schritt oder es muss eine externe Lösung her

Der 33-Jährige bringt Leistung und ist mit seiner Erfahrung ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Und das wohl auch über den Sommer hinaus. Zwar läuft sein Kontrakt am 30.06. aus, doch soll es eine Klausel geben, wonach sich der Vertrag um ein Jahr verlängert, wenn der Spieler eine gewisse Anzahl an Pflichtspielen absolviert hat. Doch selbst wenn diese Regelung nicht Bestandteil des Vertrags sein sollte, dürfte eine weitere Zusammenarbeit für ein Jahr Sinn machen.

Gleichzeitig müssen Max Eberl & Co jedoch für die Zeit nach Wendt Maßnahmen ergreifen. Möglicherweise reicht es bei Andreas Poulsen, dass er im Frühjahr den entscheidenden Schritt macht und sich als legitimer Nachfolger von Wendt positioniert. Andernfalls muss zwingend eine externe Lösung her. In der neuen Spielzeit ist Wendt 34 und er wird ganz sicher nicht wieder komplett durchspielen können – zumal ja eine Dreifachbelastung einkalkuliert werden muss bzw. darf.

Im Moment geht jedoch kein Weg an Oscar Wendt vorbei. Am Samstag in Leverkusen absolvierte der Schwede sein 183. Bundesligaspiel für Borussia und zog damit mit Filip Daems gleich. Daems, Wendts Vorgänger als Linksverteidiger, war bislang der Ausländer mit den meisten Spielen für die Fohlen. Gegen Augsburg dürfte sich Wendt zum alleinigen Rekordhalter aufschwingen und die neue Bestmarke in den nächsten Wochen und Monaten noch ordentlich nach oben schrauben.

 


von Marc Basten

 

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