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Gegneranalyse | Forechecking: Real Madrid

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Sergio Ramos jubelt nach seinem Treffer im El Clásico gegen Barcelona (Foto: imago images / ZUMA Wire)

Am zweiten Spieltag der Champions-League kommt mit Real Madrid ein absoluter Spitzenklub an den Niederrhein. Real ist eine große Nummer im internationalen Fußball, auch wenn der ganz große Glanz zuletzt etwas verlorengegangen ist.

Es ist noch nicht so lange her, da galt Real Madrid als das Nonplusultra im Weltfußball. Vor allem, weil die ‘Königlichen’ scheinbar unerschöpfliche Geldquellen anzapfen und die absoluten Topstars in die spanische Hauptstadt locken konnten. Doch langsam aber sicher holt die Realität auch Real Madrid ein. Schon vor Corona war man in Madrid zu einer Art Konsolidierungskurs genötigt und in der aktuellen Krise, die den spanischen Fußball in seinen Grundfesten erschüttert, muss man auch beim aktuellen Meister von La Liga die Ausgabenseite genau im Auge haben.

Große und namhafte Transfers, eigentlich schon Tradition bei Real, blieben in diesem Sommer aus. Dennoch verfügt man mit Ramos & Co über Weltklassespieler und so sind die Erwartungen an den größten Klub in Spanien ungebrochen hoch. Nach einem fußballerisch wenig begeisternden Start in die Saison, als die Madrilenen u.a. nur durch höchst umstrittene Schiedsrichterentscheidungen bei Real Betis gewinnen konnten, setzte es zuletzt eine Niederlage gegen den FC Cadiz. Wenige Tage später folgte die überraschende Pleite gegen Shakhtar Donezk zum Auftakt in die Champions League und schon wurden in den spanischen Medien die Messer gewetzt und offen über die bevorstehende Ablösung von Trainer Zinedine Zidane spekuliert.

Der Triumph im Clásico in Barcelona bringt Real Rückenwind

Doch die Antwort gaben die Madrilenen am Wochenende im prestigeträchtigen Clásico in Barcelona. Mit 3:1 triumphierte Real über Barca und setzte damit ein fettes Ausrufezeichen. Die Krise ist zunächst einmal abgewendet, auch wenn Madrid in der Champions League jetzt unter Zugzwang steht. Denn trotz des Dauerduells mit Barcelona in La Liga ist die Rückkehr auf den Thron in Europa die Messlatte für die ‘Königlichen’.

In Mönchengladbach weiß man, was Madrid zu bieten hat. Zidane schickt sein Team fast immer in einem 4-3-3 aufs Feld. Zuletzt probierte der Franzose auch mal ein 4-2-3-1 aus, doch das funktionierte überhaupt nicht. Im 4-3-3 versucht Real zumeist, an die Seite des gegnerischen Strafraums zu gelangen und über die Außenbahnen Druck aufzubauen. Selten wird der Weg durch die Mitte gesucht. Flankenbälle in die Mitte oder scharfe Hereingaben an die Strafraumkante sind ein probates Mittel. Zielspieler ist Benzema, der auch mit zunehmendem Alter nichts von seiner Abschlussstärke eingebüßt hat.

Vinicius Junior rückt ins Rampenlicht

Im Mittelfeld hat sich der Brasilianer Casimero als Fixpunkt etabliert. Als Sechser sichert er vor der Abwehrkette ab oder ergänzt die Verteidigung bei gegnerischen Flanken oder Steckbällen. Davor stehen zwei spielstarke Mittelfeldspieler mit Toni Kroos und Luka Modric. Gerade bei Ballverlust und der hohen Positionierung der Außenverteidiger kommt es bei Real immer wieder darauf an, dass auch die Mittefeldkette blitzartig umschaltet um die Defensive zu verstärken. Das funktioniert in dieser Saison nicht immer - die Balance zwischen Offensive und Defensive ist eine Schwachstelle im Spiel der ‘Königlichen’.

Ein Spieler, der sich in dieser noch jungen Saison bereits ins Rampenlicht spielen konnte, ist Vinicius Junior. Der junge Brasilianer schaffte den Durchbruch bereits im letzten Jahr. Gerade im Eins gegen Eins zeigt der 20 Jahre alte Tempodribbler sein enormes Talent. In dieser Saison kommt bei „Vini“ jedoch auch noch die Torgefährlichkeit hinzu. Im Mittelfeld macht zudem Federico Valverde den etablierten Spielern ordentlich Druck. Im Borussia-Park werden sich die Möglichkeiten für Zidane im Kreativbereich noch erweitern, denn der Belgier Eden Hazard kehrt nach überstandener Verletzung zurück in den Kader.

Beide etatmäßigen Rechtsverteidiger fallen im Borussia-Park aus

Nicht dabei sein wird er Ex-Leverkusener Daniel Carvajal. Der Rechtsverteidiger fehlt aufgrund einer Verletzung. Da zudem sein Vertreter Nacho Fernandez ausfällt, wird Zidane umplanen müssen. Eine Möglichkeit ist es, den offensiven Flügelspieler Lucas Vazquez zurückzuziehen oder aber . Linksverteidiger Ferland Mendy darf, wie schon gegen Donezk, auf die andere Seite wechseln.

Voraussichtliche Aufstellung Real Madrid:

Courtois - Mendy, Ramos, Varane, Vazquez - Casemiro, Modric, Kroos - Asensio, Benzema, Vinicius Junior

 


von Niklas Kirchhofer

 

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