Lethargische Vorstellung

Punkt als Maximum

Created by von Marc Basten
Oscar Wendt bedankt sich bei Yann Sommer (Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)

Oscar Wendt bedankt sich bei Yann Sommer (Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach enttäuschte in Frankfurt in vielerlei Hinsicht. Der glückliche Punkt, den das torlose Remis mit sich brachte, hilft in der engen Situation dennoch weiter. Aber man muss wachsam bleiben.

Zwei Dinge waren an diesem lauen Frühlingsabend in der Frankfurter WM-Arena aus Gladbacher Sicht richtig positiv: Dass Yann Sommer endlich einen Elfmeter parierte und damit den glücklichen Punkt sicherte und dass nach der Partie alle Protagonisten klare Worte fanden. Dieter Hecking sprach von »Lethargie«, was durchaus als Headline über dem Gladbacher Auftritt stehen kann.

Natürlich muss man den Borussen zugutehalten, dass mit Dahoud, Hazard, Stindl und Raffael eine Kreativabteilung auf dem Platz stand, die nach diversen Verletzungen noch nicht bei 100 Prozent sein kann. Dennoch war es arg dünn, was die Gladbacher im Spiel nach vorne zeigten. Es fehlte komplett die Standfestigkeit, die Körpersprache- und -spannung war im Vergleich zu den Frankfurtern deutlich schlechter.

Die Eintracht hätte das Spiel gewinnen müssen, insoweit gibt es wohl keine zwei Meinungen. Gleichwohl dürfen die Borussen diesen Punkt aus Hessen guten Gewissens mit nach Hause nehmen. In dieser Saison gab es unter dem Strich immer noch viel mehr Spiele, in denen die Gladbacher weniger geholt haben, als sie eigentlich verdient gehabt hätten.

Wachsam bleiben müssen die Borussen auf alle Fälle. Auf die internationalen Ränge konnte der Abstand auf vier Zähler verkürzt werden, aber nach unten wird die Luft gleichzeitig dünner. Zum Relegationsplatz sind es auch nur vier Zähler.

Angesichts der Tendenz, dass der Flow der Borussen etwas ins Stocken geraten ist, darf man die latente Gefahr nicht leichtfertig abtun. Zum Glück machen weder die Verantwortlichen noch die Spieler den Eindruck, als ob sie die Situation unterschätzen würden.

Gleichzeitig müssen sie die Chance erkennen, die sich durch diese verrückte Liga ergibt. Gerade mit den beiden richtungsweisenden Spielen daheim gegen Hertha und am nächsten Samstag im Derby in Köln kann man die Tür nach oben ganz weit aufstoßen.

Dafür wird eine klare Leistungssteigerung gegenüber der Frankfurt-Partie vonnöten sein. Dass die Borussen dazu in der Lage sind, ist unzweifelhaft. Auch wenn am Mittwoch gegen Hertha mit Kramer und dem nach seiner Gelb-Roten-Karte gesperrten Strobl beide defensiven Sechser ausfallen werden.

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