Alte und neue Probleme

Enttäuschung mit Ansage

Created by von Marc Basten
Schmerzhafte Niederlage (Foto: Lars Baron / Bongarts / Getty Images)

Schmerzhafte Niederlage (Foto: Lars Baron / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach probierte gegen Eintracht Frankfurt viel, doch letztlich scheiterte die Mannschaft an bekannten Problemen. Zudem wird eine weitere Schwäche offensichtlich.

Die Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt ließ nochmals mit Nachdruck erkennen, welche Probleme die Gladbacher plagen. Schon seit dem Frühjahr hadern die Borussen mit der fehlenden Effizienz im Abschluss. Dieses Thema hat man auch in der neuen Saison nicht in den Griff bekommen. Trotz eines ›Büffelstürmers‹ vom Schlage Bobadilla. Weiterhin spielen die Fohlen am und im gegnerischen Strafraum zu wenig zielgerichtet.

Neu, jedenfalls in der Häufung, ist die Feststellung, dass sich die Mannschaft immer schwerer tut, überhaupt hochkarätige Chancen zu erspielen. War man zuvor ›nur‹ im Abschluss zu fahrlässig, fehlte es gegen Frankfurt, aber auch schon über weite Strecken in Augsburg und im Derby, am letzten und vorletzten Pass.

Viele Angriffe sind nur auf Zufall ausgerichtet. Man probiert halt irgendwie und irgendwas, doch die wirkliche Überzeugung fehlt. Wenn dann technische Unsauberkeiten hinzukommen, wie gegen Frankfurt in viel zu häufiger Anzahl, dann fehlt der notwendige Drive.

Die Borussen ließen sich erst vom forschen Spiel der Frankfurter überraschen und fanden anschließend keine Mittel, als die Hessen Beton anrührten. Gegen beide Spielweisen wirkten die Gladbacher relativ ratlos. Die Umstellung zur zweiten Halbzeit auf Dreierkette brachte zwar nominell einen Mann mehr nach vorne, zahlte sich jedoch nicht nachhaltig aus. Dass sich die Mannschaft bei 70 Prozent Ballbesitz gerade einmal zwei nennenswerte Torchancen erspielte, ist nicht alleine mit der aufopferungsvollen Defensivarbeit der Gäste zu erklären.

Die Gladbacher müssen einfach bissiger werden - in allen Bereichen. Das gilt auch für den ›Männlichkeitsfaktor‹ auf dem Platz. Es war erschreckend, wie leicht sich die Borussen den Schneid abkaufen ließen. Herrmann, Hazard oder Hofmann seien hier nur stellvertretend genannt. Überraschend dazu, dass Hecking mit Zakaria den Spieler frühzeitig herausnahm, der im Zweikampf den unerschrockensten Eindruck hinterließ und zumindest im Ansatz eine gewisse Geradlinigkeit nach vorne entwickelte.

Alles in allem war es ein enttäuschender Auftritt - allerdings einer mit Ansage. Denn Frankfurt brachte genau das auf den Platz, was man erwarten durfte und die Borussen hatten keine Lösung parat. Das muss zu denken geben.

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