Einzelkritik: Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 2:1 (1:1)

Nehmer- und Comebackqualitäten

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Drei Leverkusener jagen Mo Dahoud (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Drei Leverkusener jagen Mo Dahoud (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Die Gladbacher Borussen bewiesen gegen Bayer Leverkusen Nehmer- und Comebackqualitäten. Es war ein Sieg der Moral, mit dem die Fohlen den vierten Tabellenplatz sicherten. Die Einzelkritik zum letzten Heimspiel der Saison.

Yann Sommer: War deutlich mehr beschäftigt als in den letzten Heimpartien. Der Goalie konnte sich vor allem bei der Kießling-Chance im Anschluss an den Lattenschuss sowie nach der Pause beim Calhanoglu-Schuss auszeichnen. Insgesamt kam der 27-Jährige auf sieben gehaltene Torschüsse. Beim Treffer von Aránguiz war der Schweizer machtlos. Note 2,0.

Nico Elvedi: Der Borusse mit den häufigsten Ballkontakten und den meisten Pässen. Die Passquote war in Ordnung, allerdings waren bei den Fehlversuchen einige Bälle zum Haareraufen. Bezeichnend dafür war die Situation in der ersten Hälfte, als er stark von hinten heraus spielte um dann in Höhe der Mittellinie unbedrängt in die Füße eines Leverkuseners zu passen. Hinten mit zwei, drei guten Rettungsaktionen, u.a. gegen Kruse. Kleinere Nachlässigkeiten im Stellungsspiel und Zweikampfverhalten zogen sich durch die Partie. Note 4,0.

Andreas Christensen: Bot im letzten Heimspiel der Saison nochmals eine routinierte und abgeklärte Vorstellung. Er fing mehrfach Zuspiele durch gutes Stellungsspiel ab und bereinigte nach der Pause eine brenzlige zwei gegen eins Situation. Der 20-Jährige präsentierte sich stabil im Zweikampf gegen Kießling, der allerdings ungewohnt ›sauber‹ zu Werke ging. Im Luftduell war Kießling von Christensen nicht ganz aus dem Spiel zu nehmen. Note 2,5.

Håvard Nordtveit: Bei der Abschiedsvorstellung des Norwegers im Borussia-Park, überzeugte er kämpferisch wie eh und je. In einigen Aktionen war er etwas ›wackelig‹, ohne dass dies Folgen hatte. Das Passspiel des 25-Jährigen war größtenteils in Ordnung. Glück hatte er, dass kein Handelfmeter gegen ihn gepfiffen wurde, als er den Schuss von Calhanoglu blockte. Note 3,0.

Ibrahima Traoré: Startete wie aufgedreht in die Partie und verlor dabei mehrfach etwas den Überblick - wie bei einer verwirrten Finte (ohne Gegner in der Nähe) direkt zu Beginn. Einige Ballverluste waren übertriebener Hektik geschuldet und auch bei seiner Großchance ballerte er überhastet über das Tor. Mitte der ersten Halbzeit schien er sein Pulver verschossen zu haben, doch er legte nochmal nach. Mit seinem Torschuss, den Leno nach vorne abwehrte, war er Vorbereiter des Ausgleichs. Nach der Pause mit dosierten und besseren Aktionen. Defensiv fleißig. Der 28-Jährige machte zehn Minuten vor Schluss Platz für Patrick Herrmann. Note 3,0.

Mo Dahoud: Arbeitete viel und verbuchte einige Balleroberungen für sich. Bei eigenem Ballbesitz mit guten kurzen Pässen, aber auch mehreren Missverständnissen und Abstimmungsfehlern. Dazu kamen einige umständliche Verlagerungsversuche. Es fehlte an Klarheit und zwei Ballverluste eröffneten Leverkusen Umschaltmöglichkeiten. Wurde 13 Minuten vor dem Ende für Hazard ausgewechselt. Note 3,5.

Granit Xhaka: Der Kontrolleur des Gladbacher Spiels, wenn auch diesmal nicht mit so vielen Ballkontakten wie sonst. Xhaka spielte mehrfach erfolgreich den überraschenden vertikalen Pass. Bei seinen Zuspielen ging der 23-Jährige etwas mehr ins Risiko als zuletzt, was den einen oder anderen Fehlversuch zur Folge hatte. Insgesamt etwas offensiver orientiert und so beim 0:1 nicht zur Stelle, als er das Zentrum offen ließ. Klasse, die Ruhe und Übersicht, die er ausstrahlt. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht das letzte Heimspiel des gereiften Schweizers war. Note 2,5.

Oscar Wendt: Hatte nach ein paar Sekunden großes Pech, als er nach seinem Haken im Strafraum mit rechts nur den Pfosten traf. Etwas später verzog er eine verheißungsvolle Hereingabe überhastet. Im weiteren Verlauf mit ein paar unrunden Aktionen. Der Schwede sah die 5. Gelbe Karte und beendete damit die Saison frühzeitig. Nach der Pause mit einigen guten Vorstößen. Mit seinem Pass in Richtung Stindl bereitete der 30-Jährige den Siegtreffer vor. Note 3,5.

Lars Stindl: Agierte in der ersten Halbzeit im Stile eines echten Spielmachers. Der 27-Jährige spielte Traumpässe auf Traoré und Hahn und gefiel als überlegter Ballverteiler. Nach und nach stellte sich Leverkusen besser auf Stindl ein und diesen zu. Er war nun weniger präsent, ackerte jedoch weiter wie gewohnt. In der zweiten Halbzeit mit einem Torschuss knapp am Winkel vorbei. Vor dem 2:1 traf er den Ball nicht richtig, der dann zum Siegtorschützen Hahn durchrutschte. Nach der Einwechslung von Hazard übernahm Stindl die Dahoud-Position. Note 3,0.

Raffael: Ist noch nicht in der Form wie vor seiner Verletzungspause. Viele Aktionen des Brasilianers waren nicht wirklich zwingend. Er zog zwar mehrere Leverkusener mit sich, wenn er sich zurückfallen ließ, konnte jedoch kaum zu seinen Antritten aus der Tiefe starten. Dem 30-Jährigen fehlt die Ungezwungenheit und Spritzigkeit der Vormonate. In der Schlussphase ärgerte er sich zurecht, dass Hahn ihn bei einer Konterchance zum möglichen 3:1 nicht anspielte. Note 4,0.

André Hahn: Der Ausdruck ›Mentalitätsmonster‹ für Hahn ist sehr treffend. Gegen Leverkusen ackerte er wieder unermüdlich, setzte ständig Druck auf die Gegenspieler und versuchte sich durchzuwurschteln. Hatte zu Beginn die Riesenchance, als ihm auf dem Weg alleine aufs Tor der Ball versprang und am Ende vergab er die Konterchance zum 3:1. Hellwach war der 25-Jährige bei der Verwertung des Rebounds zum Ausgleich. Ließ mit seinem brachialen Schuss zum 2:1 keine Zweifel aufkommen - so und nicht anders wollte er den Ball ins Tor knallen. Verdientermaßen ›Man of the match‹. Note 2,0.

Thorgan Hazard: Ersetzte Dahoud und rückte zentral nach vorne. Kurz darauf fiel der Führungstreffer und danach half Hazard u.a. durch zwei gute Ballgewinne mit, den Sieg über die Zeit zu bringen. Ohne Note.

Patrick Herrmann: Kam in den letzten zehn Minuten für Traoré und blieb ohne Ballaktion. Ohne Note.

Martin Stranzl: Schöne Geste und sinnvolle Einwechslung: Als zusätzliches Türschloss brachte der Routinier den Sieg mit nach Hause. Ohne Note.

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