Der Kapitän ist zurück

Lars Stindl - Gegen Mainz als Achter?

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Lars Stindl jubelt mit Florian Neuhaus. Künftig konkurrieren sie um einen Platz in der Startelf. (Foto: Christof Stache / AFP / Getty Images)

Lars Stindl ist zurück. Angekündigt war sein richtiges Comeback erst für die Zeit nach dieser Länderspielpause, doch Dieter Hecking zauberte den Kapitän schon beim Überraschungscoup in München aus dem Hut. Wie gehts nun weiter?

Es war ein schlitzohriges Täuschungsmanöver, was Dieter Hecking im Vorfeld der Partie bei den Bayern abzog. Obwohl er bereits konkrete Vorstellungen davon hatte, Lars Stindl in München von Beginn an als zentralen Angreifer aufzubieten, legte der Trainer gänzlich falsche Spuren. Die Zeit des Kapitäns käme nach der Länderspielpause, erklärte Hecking und stellte Stindl allenfalls ein paar Minuten bei den Bayern in Aussicht. Gleichzeitig sagte Hecking, dass er Stindl künftig im 4-3-3 System in der Rolle des Achters sehe.

Hecking schickte nicht nur die Journalisten auf den Holzweg, auch die Bayern wurden von Stindls Startelfnominierung überrascht und tatsächlich auf dem falschen Fuß erwischt. Stindl meldete sich mit einem Klasse-Tor zurück und der Trainer konnte sich ob der gelungenen Gaukelei ins Fäustchen lachen.

Freilich war es nicht so, dass Hecking vor dem München-Spiel kompletten Blödsinn verzapft hätte. Zweifellos beginnt die Saison für Lars Stindl erst nach dieser Länderspielpause so richtig. Mit zwei weiteren Trainingswochen in den Beinen ist er für das kommende Heimspiel gegen Mainz endgültig gerüstet.

Mit seinem ballsicheren und körperlichen Stil passt Stindl sehr gut in diese Rolle

Auch Heckings Aussage hinsichtlich Stindls Rolle im 4-3-3 war keine grundsätzliche Falschinformation. Es ist nicht davon auszugehen, dass das ›Münchener-Modell‹ mit Stindl zentral, Plea auf links und Hazard auf rechts nun zur 1-A-Lösung wird. Selbst wenn es in der speziellen Konstellation bei den Bayern geklappt hat, so dürfte diese Formation nur eine von mehreren möglichen Modifikationen sein.

Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich Stindl tatsächlich als einer der beiden Achter wiederfinden wird. So wurde es auch am Freitag in Wien geprobt und selbst wenn der Gegner nicht als ernsthafter Maßstab herzuhalten vermochte, so gab es durchaus interessante Ansätze.

Mit seinem ballsicheren und körperlichen Stil passt Stindl sehr gut in diese Rolle. Vor allem, weil er aus dieser Position sein Spielverständnis so richtig ausleben kann, wenn er den klugen Pass in die Spitze spielt und dann nachrückt. Das geforderte Arbeitspensum ist für den Kapitän kein Problem, gehört er doch unabhängig von seiner Rolle stets zu den laufstärksten Borussen.

Stindl ist ein flexibler Spieler, die Variationsmöglichkeiten nachhaltig erweitert

Es sieht ganz danach aus, als ob Jonas Hofmann, Florian Neuhaus und Denis Zakaria einen mehr als ernsthaften Konkurrenten bekommen. Für Michael Cuisance und László Bénes wird die Aussicht auf Spielpraxis unterdessen weiter schwinden.

Für Dieter Hecking werden die sogenannten Luxusprobleme immer größer. Bislang hat der Coach gezeigt, dass er bei seinen Überlegungen angesichts der ansprechenden Auswahl im Kader vieles richtig macht. Mit Lars Stindl bekommt er nun einen flexiblen Spieler hinzu, der die Variationsmöglichkeiten nachhaltig erweitert.

Gegen Mainz wird Lars Stindl wohl seine Saisonpremiere im Borussia-Park feiern. Auf seine Qualitäten dürfen sich alle Gladbacher freuen. Vieles spricht dafür, dass er diesmal als Achter zum Zuge kommen wird. Aber es könnte - mit schönem Gruß nach Mainz- auch alles ganz anders kommen ...

 


von Marc Basten

 

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