Vor 40 Jahren

Aus Tradition wertvoll: Borussias Sieg gegen Schalke

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Siege über Schalke 04 sind ein zeitloser Genuss - Vater und Sohn van Leeuwen am Samstag im Borussia-Park (Foto: Volkhard Patten)

2:1 gewann Borussia Mönchengladbach am vergangenen Wochenende gegen Schalke 04. Das Resultat gab es vor 40 Jahren schon einmal. TF-Mitarbeiter Jan van Leeuwen erinnert sich.


von Jan van Leeuwen

 

Am dritten Spieltag musste ich aus gegebenem Anlass an ein Spiel vor 40 Jahren zurückdenken. Ich fuhr damals, im April 1978, wie am vergangenem Wochenende, mit meinem Vater zum Heimspiel gegen Schalke. Bei denen spielten Recken wie Rolf Rüssmann, Klaus Fischer, Klaus Fichtel, Vize-Weltmeister Wim Suurbier oder Herbert Lütkebohmert, dessen Name mich irgendwie beeindruckte, weil er so komisch klang.

Besagte Partie wurde, wie das legendäre 12:0 gegen Dortmund zwei Wochen später, in Düsseldorf ausgetragen, weil die Haupttribüne am Mönchengladbacher Bökelberg umgebaut wurde. Vor dem Anpfiff plauderten wir mit einigen Liverpool-Fans über das kommende Halbfinal-Rückspiel im Europapokal der Landesmeister in England.

Borussia führte zur Halbzeit mit 1:0 dank eines Tores des heutigen Vize-Präsidenten Rainer Bonhof. Als mein damaliges Idol Berti Vogts per Kopfball (!) zum 2:0 traf und damit für die Vorentscheidung sorgte, waren noch etwa zehn Minuten zu spielen. Da wir unseren Zug in Richtung Niederlande erreichen mussten und nicht wussten, wie flott der Ablauf nach Spielende rund um das Rheinstadion vonstattenging, liefen wir schon vor dem Schlusspfiff zur Straßenbahn.

Dadurch verpassten wir den Anschlusstreffer von Klaus Fischer in der letzten Minute, doch diese Ergebniskorrektur für die Schalker war mir völlig egal. Ich war zum ersten Mal in einem Riesenstadion gewesen, sah zum ersten Mal über 55.000 Zuschauer, war in einer tollen Großstadt und Borussia hatte gewonnen. Ein rundum gelungener Tag.

Vergangenen Samstag, etwas mehr als vierzig Jahre später, war ich wieder mit meinem Vater beim Heimspiel gegen Schalke. Nicht in meiner mittlerweile absoluten Lieblingsstadt Düsseldorf, sondern im eher beschaulichen Mönchengladbach. Wieder führte der VfL zur Pause 1:0, wieder sind wir beim Stand von 2:0 kurz vor Schluss nach Hause gefahren (mein bald 88-jähriger Vater läuft mit einem Rollator und so ein Tag ist ziemlich anstrengend für ihn), und erneut verpassten wir ein Tor der Knappen in der absoluten Schlussphase. Und auch diesmal war mir das egal. Borussia hat gewonnen und mein Vater hat es genossen. Ein rundum gelungener Tag.

Damals passte er auf mich auf, heute ich eher auf ihn. Ich hoffe, dass wir gemeinsam noch viele Siege feiern können - besonders gegen Schalke. Dafür verzichte ich dann gerne auf deren Treffer.

 


 

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